Modelling bezeichnet ein beschleunigtes Lernen am Modell.
Das Modelling ist sozusagen die Königsdisziplin im NLP. Im Sinne der Grundannahme „Was ein Mensch kann, kann es grundsätzlich jeder Mensch lernen“ schufen die NLP-Begründer Grinder und Bandler mit dem Modelling ein grundlegendes Verfahren. Zwar existierte Modelling als Verfahren bereits vorher, wurde im NLP konkreter ausgearbeitet. Im NLP-Modelling werden Beispiele menschlicher Exzellenz studiert, um die entscheidenden Merkmale herauszufinden, die den erfolgreichen Unterschied gegenüber Gewöhnlichkeit machen und die exzellenten Merkmale dann für andere Menschen erlernbar zu machen, so dass auch andere Menschen die gleichen Ergebnisse erzielen können.
Und genau so ist NLP entstanden: Die beiden NLP-Begründer John Grinder und Richard Bandler wollten herausfinden, was herausragende Psychotherapeuten und Kommunikatoren von denen unterschied, die nur gewöhnlich kompetent waren. Was bildete den Unterschied zur Exzellenz oder wie Bandler es formulierte: Worin lag „der Unterschied, der den Unterschied machte“? Dazu wählten sie Koryphäen ihres jeweiligen Faches – Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson – um deren praktische Vorgehensweise genau zu analysieren und zu modellieren.
Grinder und Bandler fanden grundlegende Gesetzmäßigkeiten und Strukturen im erfolgreichen therapeutischen Verhalten und extrahierten daraus Muster und Strategien. Standarisiert, formatiert, utilisiert und genau beschrieben wurden diese Muster und Strategien durch das Modelling für jeden zugänglich und lehr- und lernbar gemacht. Grob zusammengefasst folgt ein Modelling also dem Schema der Elizitation (des Herausarbeitens), der Utilisation (des Anpassens) und der Installation (des Übernehmens).
Beim Modelling geht es nicht um das bloße Nachahmen eines Modells, was auf der zweiten logische Ebene 2 des Verhaltens angesiedelt wäre. Es geht vielmehr um ein Erkennen der Muster auf allen logischen Ebenen: Was glaubt und fühlt mein Modell, wie sieht es sich selbst und welche internalen Strategien besitzt er. Kontext, Verhalten, Fähigkeiten, Werte und Glaubenssätze, Überzeugungen, Identität sowie Zugehörigkeit spielen bei einem Modellingprozess eine vereinende Rolle. Das Modelling ermöglicht es, die Fähigkeiten des Modells auf allen Ebenen nachzuvollziehen und Schritt für Schritt zu übernehmen. Übrigens ist das Modelling nichts Neues, wir alle haben es schon unbewusst seit des Säuglingsalters getan. Es gehört zu unseren unbewussten Überlebensstrategien, von unseren Eltern, Verwandten, Lehrern, Freunden (Modelle) zu lernen.
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