Was ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP)?
Die Bezeichnung Neuro-Linguistisches Programmieren, kurz NLP, soll ausdrücken,
- dass Vorgänge im Gehirn (= Neuro)
- mithilfe der Sprache (= linguistisch)
- auf Basis systematischer Handlungsanweisungen änderbar sind (= Programmieren).
Es gibt viele Geschichten von der Entstehung des Namens „Neuro-Linguistisches Programmieren“. Am wahrscheinlichsten ist wohl jene Version, in der zu einer späten Stunde viel Wein im Spiel war. Der in den 30er Jahren von Alfred Korzybski geprägte Begriff NLT (Neuro-linguistisches Training) scheint bei der Namensgebung Pate gestanden zu haben.
Auf die Frage „Was ist NLP?“ gibt es vermutlich mehr Erklärungen als NLP Trainer. Manchmal sagen wir einfach: „NLP ist ein Kommunikationsmodell – es geht um effektive, zielgerichtete Kommunikation mit sich selbst und mit anderen!“. John Grinder sagte mal: „NLP is modelling of excellence“. Denn das ist, wie NLP entstanden ist: Menschen, die besonders gut in etwas waren, zu beobachten, die Struktur hinter ihrem Verhalten zu erkennen und diese zu beschreiben. Richard Bandler fasste das Wesentliche von NLP in anderen, nicht weniger richtigen, Worten zusammen: „NLP is an attitude and a methodology that leaves a trail of techniques behind.“ Die Frage: „Was ist NLP?“ lässt sich auch entlang dieser Systematik gut beantworten.
- NLP ist eine Haltung
Sie spiegelt sich wieder in den NLP Grundannahmen und beinhaltet Ziel- und Ressourcenorientierung, Neugier und Lernen sowie eine humanistische und konstruktivistische Sicht auf die Welt. - NLP ist eine Methode
NLP ist aus Modelingprozessen heraus entstanden und ist damit optimal geeignet für genau das – Modeling von herausragenden Fähigkeiten. - NLP ist eine Fülle von Techniken und Formaten (Strategien zur gezielten Veränderung)
NLP umfasst eine Vielzahl von Techniken wie Rapport, Ankern, Submodalitätenarbeit, Modellen wie dem Metamodell, Miltonmodell oder den Logischen Ebenen sowie Formaten zur Veränderung verschiedenster Themen wie Re-Imprinting, Swish, Fast Phobia Cure usw.Oft wird nur dieser Teil vom NLP gelehrt. Dann heißt es, NLP sei ein Werkzeugkoffer oder ein Schweizer Taschenmesser – doch NLP ist weit mehr.
Geschichte des NLP
Um wirklich zu verstehen, was NLP ist, lohnt es sich einen Blick in die Geschichte zu werfen. Im Jahr 1967 lernte der 17-jährige Richard Bandler, er organisierte zu dieser Zeit mehrere Rockkonzerte, Robert Spitzer kennen. Dieser bat ihn, seinem Sohn Schlagzeugunterricht zu geben. Robert Spitzer war Psychiater und Verleger und plante Bücher über die Arbeit von Fritz Perls, dem Begründer der Gestalttherapie, herauszubringen. Doch als Fritz Perls 1970 starb, erschwerte das den Plan von Spitzer erheblich. Zwei Jahre versuchte Robert Spitzer erfolglos die Schüler von Fritz Perls zur Mitarbeit zu gewinnen. 1972 fragte er schließlich Richard Bandler, ob er bereit sei Audio- und Videoaufnahmen von Fritz Perls zu transkribieren. Dieser sagte zu und machte sich an die Arbeit. Richard Bandler studierte zu dieser Zeit Mathematik, Computer- und Verhaltenswissenschaften an der University of California in Santa Cruz. Bandler arbeitete so intensiv an seiner Aufgabe, dass er nach kurzer Zeit begann wie Fritz Perls zu sprachen und zu handeln und irgendwann feststellte, dass er in der Lage war, ähnlich wie Fritz Perls zu arbeiten. Weshalb er begann selbst Gestaltseminare an seiner Universität anzubieten. Hier lernte er den 10 Jahre älteren Linguisten John Grinder kennen, der sich mit dem Modellieren erfolgreicher Lernstrategien, insbesondere dem schnellen Sprachenlernen, beschäftigte.

John Grinder, der an seinen Gestaltseminaren teilnahm, beobachtete Bandler genau und war bald in der Lage, ihm zu erklären, wie er erfolgreich war (Modeling). Sein Ansatz war, dass es besondere Sprachmuster gibt, die zur Veränderung führen. John Grinder brachte nun das, was Richard unbewusst von Fritz Perls gelernt hatte, in eine Struktur und konnte dadurch nach kurzer Zeit ebenfalls erfolgreich Gestaltseminare geben.
Robert Spitzer machte ebenfalls im Jahr 1972 Richard Bandler und Virginia Satir miteinander bekannt. Bandler begleitete Virginia Satir anschließend zwei Jahre lang auf ihren Seminaren und betreute die Audio- und Videoaufzeichnungen. Auch sie modellierte er zunächst unbewusst. Gemeinsam beschrieben Richard Bandler und John Grinder bis 1974 ein Modell der Informationsgewinnung zur Rekonstruktion des Modells der Welt eines Menschen – das Metamodell. Es basiert auf der sprachlichen Auswertung der Arbeiten von Fritz Perls und Virginia Satir. Grundlage hierfür war die allgemeine Semantik Alfred Korzybskis und die Transformationsgrammatik Noam Chomskys. Ende 1974 lernten Richard Bandler und John Grinder über Gregory Bateson den bekannten Hypnotherapeuten Milton H. Erickson kennen. Ein Jahr später wurde das Miltonmodell veröffentlicht. Während das Metamodell Fragetechniken beschreibt, die vom Allgemeinen und Unkonkreten zum Spezifischen führen, ist das Miltonmodell eine Beschreibung einer kunstvoll vagen Sprache, um Menschen in Trance zu führen und Veränderungen zu unterstützen.
Ebenfalls 1975 begannen Richard Bandler und John Grinder mit der Untersuchung und Beschreibung nonverbaler Muster von Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson (wie z.B. Ankern, Rapport u.a.). Auch der Name NLP wurde in diesem Jahr geprägt. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass es seit 1972 eine Gruppe von Studenten um Richard Bandler und John Grinder gab. Die Mitglieder dieser Gruppe forschten intensiv und trugen damit wesentlich zum Entstehen dessen bei, was später NLP genannt wurde. Einige Mitglieder dieser Gruppe waren: Robert Dilts, Judith DeLozier (spätere Frau von Grinder), Leslie Cameron (spätere Frau von Bandler), David Gordon und Stephen Gilligan.
NLP ist also durch systematisches Beobachten einiger der erfolgreichsten Therapeuten der USA und Ausprobieren entstanden, so war auch die Antwort von John Grinder auf die Frage „Was ist NLP?“ einmal: „NLP is modeling of excellence!“. Und so ist Modelling, also das systematische Untersuchen und Übernehmen erfolgreicher Strategien, die Königsdisziplin im NLP. Bis heute ist NLP ein offenes Modell und wird immer weiter entwickelt und um neue effektive Prozesse erweitert.
Wofür NLP?
NLP bietet viele Möglichkeiten, Veränderungen leicht und einfach zu erreichen. Es geht darum, das zu finden und anzuwenden, was schnell und effektiv stabile Veränderungen ermöglicht. NLP kann man überall dort nutzen, wo kommuniziert wird und trotzdem ist NLP viel mehr als nur ein Kommunikationswerkzeug oder ein Methodenkoffer für Veränderung. Es ist, wie Richard Bandler mal sagte: „A user manual for your brain!“. Für jeden, der mit anderen Menschen arbeitet, für jeden der mit Veränderung arbeitet und für jeden, der an sich selber arbeiten möchte. Ob es um hinderliche Überzeugungen, negative Erfahrungen aus der Vergangenheit geht, um Ängste oder Zweifel, geringes Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühl, einschränkende Denk- oder Handlungsmuster, unklare Ziele, ungünstige Kommunikationsmuster, Entscheidungsprobleme oder therapeutische Themen geht, all das sind Bereiche in denen NLP stark ist. Kurz gesagt: NLP hilft dabei Probleme zu lösen, Ziele zu erreichen und Ressourcen zu aktivieren.
Eine NLP-Ausbildung ist eine Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung und kann dabei helfen, sein volles Potenzial zu entdecken und zu entfalten. Die Modelle, Theorien und Formate des NLP sorgen dafür, dass man sich selbst besser kennenlernt und ebnen den Weg hin zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben.

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NLP kann man ebenso für sich selber nutzen, wie auch für die Verbesserung von Beziehungen, eine wertschätzende Kommunikation in Teams und Teambuildings oder den liebevollen Umgang mit Kindern. In der Wirtschaft kann NLP im Management, in der Personalführung und -entwicklung, Projektleitung, im Marketing und Verkauf, bei Verhandlungen oder im Changemanagement eingesetzt werden. In helfenden Berufen ist NLP für Coaches, Heilpraktiker, Pädagogen, Ärzte, Psychologen, Berater eine sehr wertvolle Unterstützung. Letztlich, wo immer es um gute Kommunikation, Ziele und Veränderung geht, ist NLP eine sehr kraftvolle Methode.
NLP für jeden Menschen gedacht und eine enorme Bereicherung für diejenigen, denen es gelingt, NLP in ihr eigenes Leben – privat und beruflich – zu integrieren.
Die NLP-Grundannahmen
Eine Reihe von Grundannahmen bilden die Grundlage von NLP. Sie sind die Basis aller Methoden, Prozesse und Modelle des NLP’s. Um zu verstehen, was NLP ist, ist es hilfreich, die Grundannahmen hinter dem NLP zu verstehen.
Lernen
- Menschen können sich verändern.
- Menschen besitzen bereits alle Ressourcen, die sie für eine Veränderung brauchen.
- Veränderungen müssen nicht über das Bewusstsein laufen.
- Was ein Mensch erreichen kann, kann prinzipiell jeder erreichen.
- Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, dann mache etwas anderes.
- Es gibt kein Versagen, es gibt nur Feedback.
Kommunikationstheorie
- Man kann nicht nicht kommunizieren.
- Die Bedeutung deiner Kommunikation liegt in der Reaktion, die du erhältst.
Konstruktivismus
- Die Landkarte ist nicht das Gebiet. (Wir können die Wirklichkeit nicht wahrnehmen und machen uns Abbilder.)
- Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch hat sein eigenes berechtigtes Modell der Welt. (Die Landkarten sind subjektiv, wir wissen nicht welche Landkarte richtig ist.)
- Menschen orientieren sich bei ihrem Handeln an ihrer „geistigen Landkarte“ und nicht an der Welt selbst. Menschen reagieren nicht auf die Realität, sondern auf ihr Abbild der Realität.
- Die Fähigkeit den PROZESS zu verändern, mit dem wir die Realität wahrnehmen, ist oft wertvoller, als den INHALT unserer Erfahrung der Realität zu verändern.
- Alle Unterscheidungen, die Menschen in Bezug auf ihre Umwelt und ihr Verhalten machen können, sind ausreichend durch die visuellen, auditiven, kinästhetischen, olfaktorischen und gustatorischen Sinne darstellbar.
Humanismus
- Es gibt keine schlechten Menschen, es gibt nur schlechte Zustände.
- Jedes Verhalten ist in irgendeinem Kontext nützlich.
- Jedem Verhalten liegt eine positive Absicht zugrunde.
- Menschen treffen zu jedem Zeitpunkt die beste ihnen mögliche Wahl.
Kybernetik
- Geist, Körper und Umwelt bilden ein System.
- Wahlmöglichkeiten sind besser als keine Wahlmöglichkeiten.
- Symptome sind eine Information über notwendige Aktionen.
Weitere
- Wenn du etwas von jemandem willst, dann schaffe einen Kontext, in dem das gewünschte Verhalten natürlich und von selbst geschehen kann.