Dissoziation

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Die Dissoziation ist ein Wahrnehmungszustand, in dem eine Erinnerung oder ein Erlebnis von außen betrachtet wird.
Wir sind dissoziiert, wenn wir uns vorstellen, die eigene Person von einem außenliegenden Punkt zu sehen und zu hören. Wir befinden uns außerhalb unseres Körpers, beobachten uns selbst von außen, ohne Kontakt zu den eigenen Gefühlen. Dabei können wir unser eigenes Gesicht erkennen, was in einem assoziierten Zustand nicht der Fall ist.

In einem dissoziierten Zustand wird ein Erlebnis oder eine Erinnerung von außen betrachtet, gesehen und gehört und wir können uns dabei selbst beobachten, so als ob wir die eigene Person wie ein externer Zuschauer oder Zuhörer wahrnehmen. Da im dissoziierten Zustand die eigene Erfahrung mit einem gewissen Abstand registriert wird, ist die Dissoziation gut geeignet, um von negativen Erlebnissen Abstand zu gewinnen.

Traumatische Situationen oder stark emotionale Ereignisse werden meist assoziativ erlebt. Im Gehirn sorgt die Amygdala in solch extremen ressourcenarmen Zuständen für eine Überforderung, d.h. dass konkret die Orientierung in Raum und Zeit verloren geht und auch die auditive Wahrnehmung gestört wird. Hier ist es hilfreich in der Dissoziation Abstand zu schaffen und eine Reorientierung in Zeit und Raum zu ermöglichen. Eine dissoziierte Position einzunehmen kann ebenfalls in stressigen Situationen eine gute Strategie sein.

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