Kalibrieren

« Back to Glossary Index

Kalibrierung ist die Eichung der Wahrnehmung auf den Gesprächspartner und das Erkennen seines inneren Zustandes durch Lesen der nonverbalen Signale.

Kalibrieren ist die Wahrnehmung äußerer, nonverbaler Signale und Sprachmuster, die mit inneren Zuständen und Gedanken eines anderen Menschen einhergehen. Dabei stimmt man sich auf diese nonverbalen Signale und Sprachmuster seines Gegenübers ein, eicht und schärft die eigene Wahrnehmung auf die Befindlichkeiten seines Kommunikationspartner, so dass kleinste Zustandsveränderungen wahrgenommen werden können.

Diese Feinabstimmung ermöglicht es dem Coach, festzustellen, welche nonverbalen Signale zu welchem inneren Zustand des Coachees auftauchen und sind für ihn damit wiedererkennbar. Das Wiedererkennen des äußeren Musters lässt einen Rückschluss auf den inneren Zustand zu. Durch Kalibrieren kann der Coach die Reaktion seines Klienten lesen und läuft nicht in Gefahr zu halluzinieren oder sich durch das Gesprochene täuschen zu lassen.

Im Coaching ist die Fähigkeit differenziert kalibrieren zu können nicht nur wichtig, um Rapport aufzubauen, Pacen und Leaden zu können, sondern auch ein entscheidendes Hilfsmittel, um zu erkennen, ob eine Intervention erfolgreich war. Dabei konzentriert sich der Coach vor allen Dingen auf die sogenannte Ressourcen- und Problemphysiologien. Während eines Coachingprozesses sollte der Coach kontinuierlich die Reaktionen auf das, was er tut, lesen und sich immer wieder neu einkalibrieren. Der Hintergrund ist, dass es im NLP keine allgemeingültige für alle Menschen geltende Zuordnung von körpersprachlichen Signalen gibt. Menschen reagieren individuell, kontext- und situationsabhängig völlig unterschiedlich. Dieser Annahme trägt das Konzept des Kalibrierens Rechnung.

Wichtige Indikatoren zum Kalibrieren sind beispielsweise:
  • Mimik (Mundwinkel, Augenbrauen, Stirn, Kinn, Spannung),
  • Körperhaltung (Kopf, Schultern, Symmetrie, Körperspannung),
  • Haltung und Bewegung der Hände und Füße,
  • Veränderung der Hautfarbe,
  • Blickrichtung,
  • Atmung,
  • Sprachmelodie,
  • Reaktionsgeschwindigkeit.

Beim Kalibrieren werden Mikro- und Makrosignale unterschieden. Makrosignale sind die großen unübersehbaren Gesten und Körperregungen. Mikrosignale die kaum wahrnehmbaren Regungen, die sich der bewussten Kontrolle entziehen wie Pulsschlag, Augenbewegungen oder Atmung.

« zurück