20.03.2024

Das NLP-Allergieformat

Allergien heilen mit NLP

In unserem ersten Beitrag unserer Artikelreihe zum Thema Allergien (Teil 1) ging es um das Auflösen von Allergien mithilfe von Submodalitätenarbeit. In diesem zweiten Teil erfährst du, wie du mit einer ganz anderen Herangehensweise, dem NLP-Allergieformat, Allergien heilen kannst.

Robert Dilts ließ sich von einer Metapher des Immunologen und Genetikers Michael Levi zur Entwicklung des Allergie-Prozesses inspirieren. Dabei verglich Levi Allergien mit einer Art Phobie des Immunsystems. Diese Metapher stimmte mit vielen Beobachtungen überein, die Robert Dilts gemacht hatte:

  • Allergien können desensibilisiert werden.
  • Menschen können aus Allergien „herauswachsen“.
  • Nach einer Veränderungsarbeit können Allergien verschwinden.
  • Allergische Symptome können durch Schlaf oder Ablenkung beeinflusst werden.

Robert Dilts kam zu dem Schluss, dass bei der Behandlung von Allergien möglicherweise dieselben Prinzipien angewendet werden können, wie bei der Therapie von Phobien. Das daraus entstandene Allergieformat ist im Kern ein durch ein Reframing vorbereitetes Re-Anchoring.

Laut Robert Dilts führt diese Methode in etwa 80 % der Fälle, in denen das Allergen eindeutig identifiziert werden kann (z.B. Katzenhaare, Birkenpollen oder Milch), zu einer deutlichen Verbesserung oder vollständigen Heilung. Etwas schwieriger wird die Anwendung bei unklaren Allergenen wie Heuschnupfen, wenn das Allergen nicht bekannt ist.

Ablauf des NLP-Allergie-Prozesses

Im Folgenden möchten wir dir den Ablauf des Allergieformats nach Robert Dilts vorstellen.

  1. Preframe: Allergie als Fehler des Immunsystems

Setze zunächst einen förderlichen Preframe, einen Rahmen, der deinen Klienten in einen positiven Erwartungszustand versetzt und mögliche Einwände vorwegnimmt. Kläre den Klienten über die wichtigsten Punkte einer allergischen Reaktion auf, z.B.:

„Allergien sind im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem einen Fehler macht. Wenn das Immunsystem gut funktioniert, identifiziert es wirklich gefährliche Substanzen und reagiert so auf diese, dass der Körper geschützt wird. Auf diese Art und Weise schützt das Immunsystem den Körper vor schädlichen Bakterien und Viren.“

„Manchmal irrt sich das Immunsystem und identifiziert harmlose Stoffe, beispielsweise Lebensmittel, Pollen, Staub oder einen Bienenstich als gefährlich. Wenn das Immunsystem eine harmlose Sache als gefährlich identifiziert, dann haben Menschen eine Allergie. Das Immunsystem macht einen Fehler. Und wenn jemand einen Fehler macht, dann ist das Vernünftigste, die Sache aufzuklären. Und das wollen wir machen.“

„Wir werden dein Immunsystem umschulen, sodass es lernt, angemessen (auf das Allergen) zu reagieren. Es geht darum, deinem Immunsystem mitzuteilen, dass dieser Stoff kein Anlass zur Sorge ist.“

„Wenn das Immunsystem weiß, dass das Allergen harmlos ist, wirst du tatsächlich viel geschützter sein, weil die allergische Reaktion nicht auftreten wird. Dein Immunsystem wird in der Lage sein, so wie bei allen harmlosen Sachen zu reagieren.“

  1. Öko-Check

Auch bei diesem Format ist es für den Erfolg wichtig, den möglichen verdeckten Gewinn der Allergie zu berücksichtigen. Eine Katzenhaarallergie kann auch deshalb auftreten, weil sie eine gute Begründung dafür ist, dass man eine bestimmte Person nicht besuchen muss.

„Wenn du diese allergische Reaktion nicht hättest, was würde das für dein Leben bedeuten, welche Folgen hätte das innerhalb deiner Familie, dem Freundeskreis oder in deinem Berufsleben?“

Auftauchende Symptom-Gewinne, werden zuerst gelöst, z.B. durch Reframing.

  1. Auf die allergische Reaktion kalibrieren

Zuerst verbindet sich der Klient kurz mit dem Allergen und der hervorgerufenen Reaktion, um sich darauf zu kalibrieren.

„Denke an eine Situation, in der du Kontakt mit dem Allergen hast. Wie reagierst du darauf?“

Die allergische Reaktion sollte hier leicht wahrnehmbar sein, jedoch nicht verstärkt werden. Anschließend führt der Coach einen Separator durch, um den Klienten wieder in einen normalen Zustand zu führen.

„OK! Komm wieder hierher zurück, schau mich an, höre mir zu und fühle, wie dein Körper in den normalen Zustand zurückgeht.“

  1. Gegenbeispiel-Ressource finden und ankern

Ähnlich wie beim Submodalitäten Mapping Across (s. Teil 1 der Beitragsreihe), ist es hier wichtig, eine möglichst ähnliche Substanz zu finden, die keine Allergie auslöst.

„Denke an etwas, was dem Allergen ähnlich ist, worauf die Allergie aber nicht eintritt, weil dein Immunsystem das richtig als eine ungefährliche Sache erkennt. Geh zurück in eine Situation, in der du im Kontakt mit dieser ähnlichen Substanz bist und dein Körper ganz normal reagiert.“

„Während du diese Situation wieder erlebst, kannst du dir klarwerden, dass dein Immunsystem genau weiß, wie es auf diese Substanz angemessen reagiert. Achte darauf, wie das ist!“

Dieser Zustand sollte assoziiert erlebt werden, z.B. mithilfe einer VAK(OG)-Trance. Anschließend wird diese Ressource geankert.

  1. Dissoziieren

Halte den Anker weiter und dissoziiere den Klienten nun von seiner Ressource-Trance:

„Stelle dir jetzt eine Plexiglasscheibe vor, die durch den ganzen Raum läuft. Vom Boden bis zur Decke. Du bist völlig sicher und geschützt vor allem, was auf der anderen Seite auftaucht. Und du kannst dich selbst nun auf der anderen Seite der Scheibe sehen, wie [Name des Klienten] dort drüben auf diese ungefährliche Sache reagiert, wie das Immunsystem angemessen und normal arbeitet.“

  1. Allergen langsam einführen

Halte den Anker weiter und führe nun das Allergen ein, während der Klient sich weiterhin dissoziiert erlebt.

„Und jetzt kannst du zuschauen und beobachten, wie [Name des Klienten] dort drüben zuerst ganz wenig und dann immer mehr in Kontakt mit dem Allergen, das ihm früher Probleme gemacht hat, kommt. Jetzt aber nimmst du wahr, wie [Name der Person] angemessen reagiert, auf genau dieselbe Art und Weise auf das Allergen reagiert, wie auf die ungefährliche Sache. Du kannst beobachten, wie das Immunsystem jetzt, da es weiß, dass auch das Allergen eine völlig ungefährliche Sache ist, genau weiß, was es zu tun hat und wie es normal und angemessen arbeitet.“

  1. Reassoziieren

Halte den Anker weiter, während du den Klienten anleitest, sich wieder mit sich selbst zu verbinden.

„Nun kannst du [Name des Klienten] von dort drüben durch die Plexiglasscheibe zurückholen und dich mit ihr/ihm wieder vereinen.“

  1. Test mit Anker & Future Pace & Test ohne Anker

Halte noch immer den Anker und führe folgende Tests durch:

„Stell dir vor, der Reiz, auf den du allergisch reagierst, würde jetzt hier auf dich einwirken. Und dein Immunsystem weiß immer noch, wie es darauf angemessen reagieren kann. Wie fühlst du dich?“

„Stelle dir jetzt eine Situation in der Zukunft vor, in der du wieder mit dem Allergen in Kontakt kommst und lasse dein Immunsystem besonders aufmerksam sein. Es weiß, was die angemessene Reaktion ist, wenn du in dieser Situation bist. Wie fühlst du dich?“

Lasse nun den Anker los.

„Und jetzt stell dir noch einmal vor, wie du in der Zukunft nach einem Kontakt mit dem Allergen reagierst.“

Fazit:

In unserer Artikelreihe zum Thema Allergien haben wir dir zwei NLP-Formate vorgestellt, mit denen du allergische Reaktionen wirksam auflösen kannst: die Arbeit mit Submodalitäten und das NLP-Allergieformat.
Doch NLP bietet noch viele weitere Möglichkeiten, um Allergien und verwandte Themen wie zum Beispiel Gesundheit, Gewohnheiten, Motivation erfolgreich bearbeiten und persönliche Ziele erreichen zu können.

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