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12.11.2025

Von innen heilen – Die Kraft körperorientierter Arbeit

Teil 3: Bewegung, Atem und Entspannung - Praktische Wege zur Nervensystemregulation

Der menschliche Körper ist nicht nur ein Gefäß für den Geist, sondern ein intelligentes System, das Erfahrungen speichert, verarbeitet und integriert. Jede Emotion, jedes Trauma und jede bedeutsame Erfahrung hinterlässt auch Spuren in unserem physischen Körper – in unserem Gewebe, unserem Nervensystem, unserer Haltung und unseren Bewegungsmustern. In den ersten beiden Blogartikeln hast du die theoretischen Grundlagen der Nervensystemregulation und der Polyvagal-Theorie sowie dein Stress-Toleranzfenster kennengelernt. Dieser dritte Teil widmet sich den praktischen Anwendungen: Wie können wir konkret mit unserem Nervensystem arbeiten, um Heilung, Wachstum und Transformation zu fördern? Die Antwort liegt in jahrtausendealten Praktiken, die heute durch moderne Neurowissenschaft validiert werden. Körpertherapie und Breathwork bieten direkte Zugangswege zu den gespeicherten Erfahrungen und ermöglichen es, festgehaltene Energie zu lösen und das Nervensystem in einen Zustand der Regulation zurückzuführen.

Breathwork: Der Atem als Brücke zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein

Der Atem nimmt eine einzigartige Position in unserem physiologischen System ein: Er ist sowohl unwillkürlich als auch willkürlich kontrollierbar. Diese Dualität macht ihn zu einem perfekten Instrument für die Nervensystemregulation. Während alle anderen autonomen Funktionen wie Herzschlag oder Verdauung normalerweise außerhalb unserer bewussten Kontrolle liegen, können wir unseren Atem direkt beeinflussen und dadurch indirekt das gesamte autonome Nervensystem regulieren.

Genau dort setzt Breathwork, zu Deutsch „Atemarbeit“, an. Definiert als jede Art von Übungen und Techniken, bei denen die Art und Weise, wie man atmet, manipuliert wird, hat Breathwork in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebt. Immer mehr Menschen entdecken die transformative Kraft dieser uralten Praxis und auch im Coaching- und Therapiekontext findet die Arbeit mit dem Atem zunehmend Anwendung. Während es eine große Vielzahl unterschiedlicher Atemtechniken gibt, kann man grundsätzlich zwischen langsamen Atemtechniken mit weniger als 10 Atemzügen/Minute und schnellen Atemtechniken, bei denen die Frequenz und/oder Tiefe der Atmung deutlich erhöht wird, unterscheiden. Diese verschiedenen Atemtechniken haben auch unterschiedliche Auswirkungen auf das Nervensystem. Langsames Atmen aktiviert den Parasympathikus und fördert Entspannung und Regeneration. Schnelle Atemtechniken stimulieren das sympathische Nervensystem und ermöglichen transformative Prozesse.

Die unterschiedlichen Breathwork-Methoden kombinieren verschiedene Atemtechniken mit weiteren Elementen und verfolgen unterschiedliche Ziele:

  • Holotropes Atmen von Stanislav Grof kombiniert beschleunigte Atmung mit Musik und Körperarbeit, um tiefgreifende psychische Prozesse zu aktivieren.
  • Die Wim-Hof-Methode, entwickelt vom niederländischen Extremsportler Wim Hof, verbindet spezifische Atemtechniken mit Kälteexposition und mentalem Training, um das autonome Nervensystem bewusst zu beeinflussen, die Stressresilienz zu erhöhen und das Immunsystem zu stärken.
  • Rebirthing, entwickelt von Leonard Orr, nutzt einen zirkulären Atemfluss ohne Atempausen, um Geburtstrauma und frühe Prägungen zu bearbeiten.

Die kontrollierte Hyperventilation, wie sie bei den schnellen Atemtechniken herbeigeführt wird, kann starke Auswirkungen haben und sollte immer von qualifizierten Trainern begleitet werden. Bei manchen Vorerkrankungen sind schnelle Atemtechniken unter Umständen nicht geeignet.

Es gibt jedoch auch Breathwork-Methoden, bei denen der Fokus nicht auf der hyperventilierenden Atmung liegt:

  • Facilitated Breath Repatterning umfasst eine Kombination aus bewusstem, verbundenem Atmen, Körperarbeit und Bewegung, um ungesunde Atemmuster umzutrainieren.
  • Kohärentes Atmen arbeitet mit einer Atemfrequenz von etwa fünf bis sechs Atemzügen pro Minute und fördert die Synchronisation von Herz, Atmung und Gehirnwellen.
  • Andere Ansätze wie Transformational Breath oder Clarity Breathwork integrieren verschiedene Atemtechniken mit Körperarbeit, Stimmarbeit und emotionaler Verarbeitung.

Diese Methoden sind oft weniger intensiv als beschleunigte und vertiefte Atemtechniken, aber dennoch kraftvoll genug, um tiefgreifende Veränderungen zu bewirken.

Breathwork als therapeutische Ergänzung

Die wissenschaftliche Forschung zu Breathwork hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht. Analysen der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur1,2,3 haben die Auswirkungen verschiedener Atemtechniken auf das autonome Nervensystem untersucht. Das Ergebnis: Langsame, tiefe Atemtechniken erhöhen den Vagotonus, führen zu einer verbesserten Herzratenvariabilität und senken den Blutdruck. Diese physiologischen Veränderungen gehen einher mit reduzierter Angst, Depression, Wut und Verwirrung, weniger Stress sowie einer besseren Stimmung, mehr Entspannung und erhöhter kognitiver Leistungsfähigkeit.

Schnelle Atemtechniken mit kontrollierter Hyperventilation führen zu Veränderungen im Blut-pH-Wert, in der Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentration und des Blutflusses im Gehirn4. Dadurch können veränderte Bewusstseinszustände hervorgerufen werden5, ähnlich wie nach der Einnahme von Psychedelika, und der Zugang zu normalerweise unbewussten psychischen Inhalten ermöglicht werden6. Verdrängte Erinnerungen, Emotionen und Einsichten können an die Oberfläche kommen und transformative, therapeutische Prozesse werden angestoßen. Die schnellen Atemtechniken haben auch das Potenzial, das Immunsystem zu verbessern und die Stressresilienz zu erhöhen. Außerdem zeigen erste Studien positive Effekte bei psychologischen Problemen, z.B. bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Substanzmissbrauch.

Die Weisheit des Körpers: Grundlagen der Körpertherapie

Neben der Atemarbeit eröffnet die Körpertherapie einen weiteren Zugang zur Regulation unseres Nervensystems. Während Breathwork primär über die Manipulation der Atmung arbeitet, nutzt Körpertherapie die Sprache des Körpers selbst – Bewegung, Haltung, Spannung und Berührung – um gespeicherte Erfahrungen zugänglich zu machen und Heilungsprozesse anzustoßen. Beide Ansätze ergänzen sich dabei in idealer Weise: Der Atem bildet die Brücke zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein, während der Körper als Speichermedium unserer Lebensgeschichte fungiert.

Körpertherapie basiert auf der fundamentalen Erkenntnis, dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind. Diese Perspektive steht im Gegensatz zu der cartesianischen Trennung von Körper und Geist, die lange Zeit die westliche Medizin und Psychologie dominierte. Pioniere wie Wilhelm Reich, Alexander Lowen und Peter Levine erkannten bereits früh, dass emotionale und psychische Probleme oft körperliche Manifestationen haben und dass Heilung durch die Arbeit mit dem Körper erreicht werden kann. Die Mehrheit der Menschen mit psychischen Problemen hat auch somatische Symptome.

Die moderne Neurowissenschaft bestätigt diese Intuition durch die Entdeckung der Embodied Cognition, der Erkenntnis, dass unser Denken und Fühlen untrennbar mit körperlichen Prozessen verbunden sind. Antonio Damasio, ein führender Neurowissenschaftler, zeigte in seinen Forschungen, dass Emotionen primär körperliche Phänomene sind, die dann vom Gehirn interpretiert werden. Der aktuelle Zustand des Körpers wird an das Gehirn weitergeleitet und die daraus resultierenden Aktivierungsmuster im Gehirn hängen mit bestimmten Emotionen zusammen. Durch die bewusste Kontrolle seines körperlichen Zustandes kann man also seine Emotionen regulieren und seine Gefühle beeinflussen. Diese Erkenntnisse revolutionieren das Verständnis von Therapie und persönlicher Entwicklung.

Körpertherapie: Körper & Geist im Einklang

Den Zusammenhang zwischen Körper und Geist macht sich die Körpertherapie auf verschiedenen Ebenen zu Nutze7. Zum einen können Klienten zu bestimmten Bewegungen angeleitet werden, die dabei helfen, bestimmte Emotionen hervorzurufen, zu verarbeiten und zu regulieren. Das Erforschen und Einüben neuer und ungewohnter Bewegungsmuster kann dem Klienten helfen, neue, ungewohnte Gefühle zu erleben. Außerdem kann die Beobachtung bis hin zur Spiegelung bestimmter Bewegungen oder Körperhaltungen des Klienten dem Therapeuten oder Coach auch dabei helfen, sich in den Klienten hineinzuversetzen und zu fühlen, was dieser fühlt.

Die Landschaft der Körpertherapie ist vielfältig und umfasst zahlreiche Ansätze, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Körper-Geist-Verbindung betonen. Grundsätzlich kann zwischen körpertherapeutischen Ansätzen und Körperpsychotherapie unterschieden werden. Die Körpertherapie konzentriert sich auf den erlebten Körper, um das physische und psychische Wohlbefinden zu steigern, während die Körperpsychotherapie darüber hinaus die Standards einer verbalen Psychotherapie erfüllt und auf die Behandlung von psychischen Symptomen und Erkrankungen ausgerichtet ist. Neben diesen beiden Strömungen haben sich in den letzten Jahrzehnten weitere Methoden entwickelt, die auf die Arbeit mit psychischen Problemen ausgerichtet sind, aber teilweise keine verbale Psychotherapie beinhalten, wie z.B. Yogatherapie oder Tanz- und Bewegungstherapie.

Klienten, die an körpertherapeutischen Angeboten teilnehmen, berichten anschließend von einer besseren psychischen Gesundheit, fühlen sich psychisch weniger belastet und gestresst und entwickeln bessere Bewältigungsfähigkeiten8. Insbesondere für körperbezogene Störungen und psychische Probleme, die nur begrenzt auf traditionelle Gesprächstherapien ansprechen, wie medizinisch unerklärbare physische Probleme oder posttraumatische Belastungsstörungen erweisen sich körpertherapeutische Ansätze als wirksam9,10. Besonders spannend sind Forschungen zur Epigenetik, die zeigen, wie körperorientierte Praktiken die Genexpression beeinflussen und damit sogar das Potenzial haben, transgenerationale Traumata zu heilen11. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum körperorientierte Arbeit oft so tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen bewirkt.

Yogatherapie stellt einen besonders integrativen Ansatz der körperorientierten Arbeit dar, der Bewegung, Atemarbeit und Achtsamkeit in einem kohärenten System vereint. Im Gegensatz zum Yoga als allgemeine Praxis ist Yogatherapie ein individualisierter, therapeutischer Ansatz, der spezifisch auf die Bedürfnisse und Beschwerden einzelner Klienten zugeschnitten wird. Yogatherapie arbeitet mit Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemtechniken), Meditation und philosophischen Konzepten, um das Nervensystem zu regulieren, chronische Verspannungen zu lösen und psychische Gesundheit zu fördern. Die wissenschaftliche Evidenz für Yogatherapie ist beeindruckend. Eine umfangreiche Meta-Analyse12 zeigt, dass Yoga bei Depression ähnlich wirksam ist wie medikamentöse Behandlung, jedoch ohne deren Nebenwirkungen. Auch bei posttraumatischer Belastungsstörung zeigen Studien13, dass Yogatherapie ähnlich wirksam ist wie klassische psychotherapeutische oder psychopharmakologische Ansätze.

Körperorientiert arbeiten in Coaching & Therapie

Die Integration körperorientierter Ansätze in die eigene Coaching- oder Therapiepraxis braucht nicht nur ein theoretisches Verständnis, sondern erfordert auch weitere Fähigkeiten. Als Coach bzw. Therapeut sollte man in der Lage sein, körperliche Signale zu lesen und angemessen darauf zu reagieren. Dies beinhaltet die Fähigkeit, Spannungsmuster, Atemrhythmen und nonverbale Kommunikation zu erkennen und zu interpretieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung der eigenen körperlichen Präsenz und Regulation. Die Entdeckung der Spiegelneuronen durch Giacomo Rizzolatti und sein Team zeigte, dass unser Nervensystem automatisch die Zustände anderer Menschen nachahmt. Diese Erkenntnis ist fundamental für das Verständnis von Co-Regulation in therapeutischen Beziehungen und erklärt, warum die Präsenz und der Zustand des Therapeuten oder Coaches so wichtig für den Heilungsprozess sind. Ein Therapeut oder Coach, der selbst dysreguliert ist, kann schwer Co-Regulation anbieten. Daher ist die kontinuierliche Arbeit an der eigenen Nervensystemregulation nicht nur für das persönliche Wohlbefinden wichtig, sondern auch eine professionelle Notwendigkeit.

Neben der Anwendung kompletter Body-Mind-Interventionen kann eine körperorientierte Arbeit auch schon in kleinen Dosen in die Prozesse integriert werden. Von der Sitzhaltung eines Klienten, über einen Separator durch eine kurze Bewegungssequenz bis hin zur Verkörperung eines Ziels können kleine Elemente, die den Körper einbeziehen, Veränderungsprozesse unterstützen. Wenn ein Klient, der es gewohnt ist, in einer geschlossenen, gebeugten Haltung zu sitzen, seine Sitzhaltung in eine offene, aufrechte Haltung ändert, kann dies seine gesamte Erfahrung während der Sitzung beeinflussen. Ein Klient, der sich in seinen negativen Gedanken und Ängsten verliert, kann sich durch ein simples Aufstehen und Bewegen wieder mit seinem Körper verbinden und die Gedankenspirale unterbrechen. Anstatt nur über ein Ziel zu sprechen, kann eine Verkörperung für dieses Ziel gefunden werden, um so neue neuronale Bahnen zu schaffen, die die Zielerreichung unterstützen.

Ein Coach oder Therapeut, der körperorientierte Techniken beherrscht, kann seinen Klienten auch helfen, diese Verbindungen für sich zu erkennen und zu nutzen. Viele Ziele und Veränderungswünsche, mit denen Menschen kommen, sind direkt mit körperlichen Zuständen verbunden: Selbstvertrauen zeigt sich in der Körperhaltung, Stress manifestiert sich in Verspannungen, und Kreativität erfordert einen entspannten, offenen körperlichen Zustand. Sind sich Klienten dieser Zusammenhänge bewusst, können sie diese eigenverantwortlich regulieren und steuern.

Die Integration körperorientierter Ansätze in Coaching und Therapie bringt auch Herausforderungen mit sich. Körperarbeit kann intensive emotionale Reaktionen auslösen, unangenehme Erinnerungen triggern oder verdrängte Emotionen an die Oberfläche bringen und erfordert angemessene Ausbildung und Supervision. Therapeuten und Coaches müssen lernen, mit starken emotionalen Zuständen umzugehen und zu erkennen, wann weitere Maßnahmen notwendig sind.

Dein Körper als Zugang zu deinem Leben

Da sich unser Körper immer in einer bestimmten Haltung befindet, egal ob wir liegen, sitzen, stehen oder uns bewegen, hat die Haltung, die wir einnehmen und die Art, wie wir uns bewegen, einen konstanten und kontinuierlichen Einfluss auf unseren psychischen Zustand. Ebenso wie der Atem fortwährend mit dem Nervensystem in Resonanz ist. Diese permanente Rückkopplungsschleife zwischen Körper und Psyche bietet uns eine außergewöhnliche Möglichkeit: Wir können zu jedem Zeitpunkt bewusst eingreifen und unseren Zustand verändern.

Deshalb die Einladung an dich: Werde dir im Alltag immer wieder bewusst, wie du atmest und wie du deinen Körper hältst und bewegst. Passt deine Art zu atmen und deine Körperhaltung zu dem, wie du dich fühlen möchtest? Oft bemerken wir erst nach Stunden, dass wir mit hochgezogenen Schultern vor dem Computer sitzen oder flach und hastig atmen, obwohl keine akute Bedrohung besteht. Diese unbewussten Muster halten unser Nervensystem in einem Zustand chronischer Aktivierung und sorgen dafür, dass wir uns ohne bestimmten Grund nicht gut fühlen.

Schon kleine, regelmäßige Veränderungen können langfristig einen großen Unterschied in deinem Erleben und Fühlen machen. Ein tiefer, langsamer Atemzug, bei dem du bewusst länger ausatmest als einatmest, sendet deinem Nervensystem das Signal der Sicherheit. Das bewusste Lösen verspannter Schultern oder das Einnehmen einer aufrechteren Haltung kann deine Stimmung unmittelbar beeinflussen. Eine kurze Bewegungspause, in der du dich schüttelst oder streckst, kann festgehaltene Energie lösen und deinen Geist klären.

Der Schlüssel liegt in der Regelmäßigkeit und Achtsamkeit. Setze dir kleine Erinnerungen über den Tag verteilt: Wie fühlt sich mein Körper gerade an? Wo halte ich Spannung fest? Wie ist mein Atem? Diese einfachen Check-ins schaffen Bewusstsein und ermöglichen dir, bewusst zu wählen, wie du dich in diesem Moment fühlen möchtest. Mit der Zeit wird diese Praxis zur zweiten Natur und du entwickelst ein feineres Gespür für die subtilen Signale deines Körpers, bevor sie zu chronischen Problemen werden.

Der Körper als Tor zur Transformation

Die Arbeit mit dem Körper ist ein kraftvolles Werkzeug für Heilung, Wachstum und Transformation. Sie erkennt an, dass der Körper nicht nur ein Instrument des Geistes ist, sondern ein intelligentes, fühlendes System, das eigene Weisheit und Heilungskapazität besitzt. Durch die direkte Arbeit mit dem Körper können wir Zugang zu tief gespeicherten Erfahrungen finden, festgehaltene Energie lösen und unser Nervensystem in einen Zustand der Regulation und des Wohlbefindens bringen.

Die Integration dieser Ansätze in moderne Coaching- und Therapiepraxis eröffnet neue Dimensionen der persönlichen Entwicklung. Sie ermöglicht es uns, nicht nur über Veränderung zu sprechen, sondern sie körperlich zu erleben und zu verkörpern. In einer Zeit, in der viele Menschen von ihrem Körper entfremdet sind und primär in ihrem Kopf leben, bieten körperorientierte Ansätze einen Weg zurück zur ganzheitlichen Integration von Körper, Geist und Seele.

Die wissenschaftliche Validierung dieser jahrtausendealten Praktiken durch moderne Neurowissenschaft und Psychologie markiert einen wichtigen Wendepunkt in unserem Verständnis von Heilung und menschlichem Potenzial. Sie bestätigt, was traditionelle Weisheitslehren schon lange wussten: Der Körper ist nicht nur das Zuhause unseres Bewusstseins, sondern auch der Schlüssel zur Heilung.

Im nächsten Blogartikel dieser Reihe bekommst du einen praktischen Einblick in eine körperorientierte Therapie- und Coachingmethode. Und wenn du Atem- und Körperarbeit praktisch erleben möchtest, freuen wir uns, dich in unserem Workshop Körpertherapie & Breathwork zu begrüßen.

 

Quellen:

  1. Zaccaro, A., Piarulli, A., Laurino, M., Garbella, E., Menicucci, D., Neri, B., & Gemignani, A. (2018). How breath-control can change your life: a systematic review on psycho-physiological correlates of slow breathing. Frontiers in human neuroscience, 12, 409421.
  2. Shao, R., Man, I. S., & Lee, T. M. (2024). The effect of slow-paced breathing on cardiovascular and emotion functions: a meta-analysis and systematic review.
  3. Fincham, G. W., Strauss, C., Montero-Marin, J., & Cavanagh, K. (2023). Effect of breathwork on stress and mental health: A meta-analysis of randomised-controlled trials.
  4. Kartar, A. A., Horinouchi, T., Örzsik, B., Anderson, B., Hall, L., Bailey, D., … & Colasanti, A. (2025). Neurobiological substrates of altered states of consciousness induced by high ventilation breathwork accompanied by music.
  5. Bahi, C., Irrmischer, M., Franken, K., Fejer, G., Schlenker, A., Deijen, J. B., & Engelbregt, H. (2024). Effects of conscious connected breathing on cortical brain activity, mood and state of consciousness in healthy adults.
  6. Fincham, G. W., Kartar, A., Uthaug, M. V., Anderson, B., Hall, L., Nagai, Y., … & Colasanti, A. (2023). High ventilation breathwork practices: An overview of their effects, mechanisms, and considerations for clinical applications.
  7. Shafir, T. (2016). Using movement to regulate emotion: Neurophysiological findings and their application in psychotherapy.
  8. Rosendahl, S., Sattel, H., & Lahmann, C. (2021). Effectiveness of body psychotherapy. A systematic review and meta-analysis.
  9. Röhricht, F. (2009). Body oriented psychotherapy. The state of the art in empirical research and evidence-based practice: A clinical perspective.
  10. Van de Kamp, M. M., Scheffers, M., Hatzmann, J., Emck, C., Cuijpers, P., & Beek, P. J. (2019). Body‐and movement‐oriented interventions for posttraumatic stress disorder: A systematic review and meta‐analysis.
  11. Kripalani, S., Pradhan, B., & Gilrain, K. L. (2022). The potential positive epigenetic effects of various mind-body therapies (MBTs): A narrative review.
  12. Cramer, H., Lauche, R., Langhorst, J., & Dobos, G. (2013). Yoga for depression: A systematic review and meta‐analysis.
  13. van der Kolk, B. A., Stone, L., West, J., Rhodes, A., Emerson, D., Suvak, M., & Spinazzola, J. (2014). Yoga as an adjunctive treatment for posttraumatic stress disorder: A randomized controlled trial.

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