8. Februar 2017

Wie Ziele funktionieren – Teil 3: Planen

Ein starker Plan trägt zum Ziel

„Glück bevorzugt den vorbereiteten Geist.“ – Louis Pasteur

Ein Ziel braucht einen Plan, zumindest ein großes Ziel. Auch Ziele, die schon öfter versucht und nicht erreicht wurden, profitieren sehr von guten Plänen. Ein Plan ist ein Modell der Zukunft, in der Möglichkeiten, Hindernisse und Risiken beurteilt werden und darauf folgend definierte Schritte zur Erreichung des gestellten Ziels gewählt werden.
Und auch wenn ein Plan nur ein Modell ist und nicht die Realität sein kann, so berücksichtigt ein guter Plan diese Einschränkung. In diesem Artikel geht es um 5 Zutaten zu einem erfolgreichen Plan.

Ein guter Plan hat 5 wichtige Zutaten

  • Ressourcen
  • Zwischenschritte
  • Berücksichtigung von Einwänden und Hindernissen
  • Lernen aus der Vergangenheit
  • Plan B

Identifiziere Ressourcen – Die Bausteine

Ressourcen sind im NLP alles, was dir hilft, dein Ziel zu erreichen. Das können Menschen, materielle und immaterielle Dinge, wie Wissen, Fähigkeiten, Glaubenssätze oder Erfahrungen sein.
Um beim Beispiel aus dem letzten Artikel zu bleiben, nehmen wir das Ziel „Ab morgen jogge ich jeden Montag und Mittwoch um 07:00 Uhr für eine Stunde im Park.“
Dazu wirst du materielle Dinge wie Laufschuhe, Sportsachen und einen Weg brauchen. Vielleicht helfen auch Menschen, die dich dabei unterstützen, z.B. einen Laufpartner, damit ihr euch gegenseitig motivieren könnt.

Eventuell benötigst du immaterielle Dinge, wie Motivation. Um Motivation zu spüren und aufrechtzuerhalten helfen weitere Ressourcen. Vielleicht ein Ziel, das du durch das Laufen erreichen möchtest oder Musik, durch die du beim Laufen in gutem Zustand bleibst? Auch hierzu brauchst du weitere Ressourcen. Um Musik zu hören, helfen zum Beispiel ein MP3-Player oder ein Smartphone.

Schreibe alles Wichtige auf, was du benötigst oder was dich dabei unterstützt, um dein Ziel zu erreichen. Die Ressourcen kannst du z.B. in Rahmen einer Checkliste zusammenfassen.

Dann kommt der zweite Schritt.

Definiere Zwischenschritte – Struktur und Motivation

In diesem Schritt geht es darum, die aufgeschriebenen Ressourcen in eine Struktur zu bringen. Welche sind Ressourcen am wichtigsten? Was benötigst du zuerst, um loslegen zu können? Damit definierst du die einzelnen Schritte (Zwischenschritte) auf dem Weg zu deinem Ziel. Übrigens: Auch Zwischenschritte brauchen Termine. Definiere also für jeden Zwischenschritt einen Zeitpunkt, zu dem es erledigt wird. Achte darauf, dass die Zeitleiste realistisch ist.

Beispiel:
Sonntag: per WhatsApp alle Freunde anchatten, die als Laufpartner in Frage kommen.
Montag: (1) Laufschuhe im Keller finden, (2) eine Jogging-Hose kaufen, (3) Musik & Kopfhörer besorgen, (4) mit Laufpartner für Mittwoch verabreden.
Dienstag: Sachen bereitlegen und Wecker stellen.
Mittwoch: um 7:00 Uhr zum ersten Mal Joggen gehen.

Wenn du mit dem definieren der Zwischenschritte fertig bist, hast du die Meilensteine definiert, die dich bei deinem Erfolg unterstützten. Bei großen, aber auch bei scheinbar kleinen Zielen sind Zwischenschritte sehr wichtig. Sie bringen Struktur in deine Zielerreichung und sind einfacher zu erledigen. Das Erfolgserlebnis ein Teilziel erreicht zu haben, motiviert an dem Hauptziel dranzubleiben.

Neurobiologisch ist völlig klar, dass das Gefühl, auf dem Weg zum Ziel erfolgreich zu sein, sehr wichtig für das dranbleiben auf dem gesamten Weg ist. Man sollte also nicht mit dem Erfolgsgefühl warten, bis das große Ziel erfüllt ist. Feiere Zwischenerfolge, das setzt Dopamin frei und Dopamin erzeugt Motivation!

Berücksichtige Einwände und Hindernisse – Was steht dagegen?

Die besten Pläne scheitern, wenn Einwände und Hindernisse nicht berücksichtigt werden. Frage dich ganz ehrlich: „Was spricht dagegen dein Ziel zu erreichen?“ Welche anderen Ziele von dir würden gefährdet? Was könnte schiefgehen? Wer in deiner Umgebung könnte etwas dagegen haben?

Bei manchen Zielen ist es essenziell, die Menschen in deiner Umgebung in den Prozess der Zielerreichung einzubinden, sodass eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann. Bei großen und kleinen Veränderungen im Leben haben wir oft Menschen in unserer Nähe, die uns entweder unterstützen oder uns abhalten möchten. Oft ist das Eine von dem Anderen nur ein offenes und konstruktives Gespräch weit entfernt.

Nehmen wir z.B. an, dass dein Partner es toll findet, dass du bald wieder regelmäßig joggen gehst. Aber er hat was dagegen, dass du dafür deinen Wecker auf eine Stunde früher stellst. Denn er wird davon wach und kann dann nicht mehr einschlafen. Nun könntest du mit dem Joggen loslegen und dich immer mal wieder morgens wegen des frühen Aufstehens streiten. Oder ihr tut euch zusammen. Schließlich findet er dein Ziel genauso toll wie du. Anstatt die Energie in den Streit zu investieren, würdet ihr gemeinsam eine Lösung finden. Z.B. eine Uhr oder ein Gadget für dein Handgelenk, der dich durch Vibrationen wecken würde. Oder du motivierst deinen Partner mitzumachen…

Manchmal kommen Einwände nicht von anderen Menschen oder Umständen, sondern aus einem selber. Vielleicht gibt es einen Konflikt zwischen deinen Zielen. Z.B. wäre es möglich, dass dein konkurrierendes Ziel ein gemütliches Frühstück mit leckerem Kaffee und einer (Online-)Zeitung ist. Unbearbeitet würde dieser Konflikt möglicherweise jedes Mal, wenn du joggen gehen möchtest auftauchen und vielleicht sogar dein Ziel sabotieren. Aber statt immer wieder in den inneren Konflikt zwischen den beiden Zielen zu treten, könntest du den Konflikt bereits am Anfang auflösen…

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Lerne aus der Vergangenheit – Bisherige Erfolge und Misserfolge berücksichtigen

Möglicherweise hast du schon mal in einer ähnlichen Situation so ein Problem gelöst. Was hattest du damals gemacht? Es lohnt sich aus der Vergangenheit zu lernen, vieles hattest du schon mal gelöst. Vielleicht hast du damals hinterfragt, was das Ziel hinter den jeweiligen Zielen ist. Was du wohl erreichen würdest, wenn die Ziele erfüllt wären. Dann hast du vielleicht festgestellt, dass die Ziele ein gemeinsames Oberziel haben und hast evtl. abgewogen, mit welcher Option du wohl kurz- aber auch langfristig am effektivsten das Oberziel erreichen würdest. Oder du hast die beiden Optionen geschickt kombiniert. Und vielleicht hast du es auch ganz anders gelöst 😉

Aus eigenen Erfolgen zu lernen macht Spaß und stärkt das Selbstbewusstsein. Es lohnt sich aber auch aus den Misserfolgen zu lernen. Denn vielleicht hast du schon mal versucht dieses Ziel zu erreichen und es ist schiefgegangen. Es ist hilfreich zu verstehen, was beim letzten Mal nicht funktioniert hat, denn du möchtest ja den gleichen Fehler nicht 2x machen. Wenn du die Ursachen gefunden hast, lohnt es sich nach Lösungen dafür zu suchen. Was hätte dir damals geholfen? Nehme die noch fehlenden Ressourcen in deine Checkliste auf.

Exkurs: Gewohnheiten
Gewohnheiten helfen enorm bei der Zielerreichung. Gewohnheiten sind kleine Rituale, die durch einen dem Gehirn gut bekannten Reiz ausgelöst werden. Sobald der Reiz ausgelöst ist, ist man in einer Routine drin, die automatisch abläuft. Wenn man z.B. die Laufschuhe schon mal an hat, geht man joggen. Daher ist es sinnvoll den Weg in die Laufschuhe sehr kurz zu machen und die Laufschuhe und Sportsachen direkt vor das Bett legen. Das Erste, was du dann nach dem Aufstehen tust, ist sie anzuziehen. Dann klappt es mit dem Joggen schon deutlich leichter am frühen Morgen.

Wenn du das Ritual (Sportschuhe anziehen, Laufen) ausgeführt hast, gönne dir ein Belohnungsgefühl. Sei nicht knausrig mit der Ausschüttung von Glückshormonen, gönne dir eine kleine Anerkennung „JA! Ich hab‘s gemacht!“. Auch wenn es albern erscheint, durch so eine kleine Eigenanerkennung schüttet dein Gehirn Dopamin aus und lässt die Gewohnheit besser anwachsen. Wenn du Belohnungsgefühle etablierst, unterstützt du damit deutlich die Bildung von Gewohnheiten.

In unserem Beispiel würdest du in deiner Ressourcen-Checkliste aufnehmen „Wissen, wie man Gewohnheiten etabliert“. Als Zwischenschritt könntest du dann z.B. am Sonntag zwei Stunden Internetrecherche oder mit einem fachkundigen Freund reden einplanen. Vielleicht würdest du deswegen ein paar Zwischenschritte mehr in deinen Plan einbauen. Aber auch wenn der Weg zum Ziel dadurch ein wenig länger sein mag, steigen die Chancen auf Erfolg enorm, wenn du bereit bist aus der Vergangenheit zu lernen.

Entwickle Plan B

Manchmal trifft man auf unerwartete Einflussfaktoren, die einen Plan ins Schwanken bringen können. Daher ist es wichtig, zu überlegen, welche Störfaktoren auftreten könnten, z.B. Regen. Dann gehst zu deiner Ressourcen-Checkliste zurück und überlegst dir, was du bräuchtest, um auch im Regen joggen gehen zu können. Sobald du in deinem Plan „Sonntag: Regenhose im Internet bestellen“ drinstehen hast, ist für diese keine Ausrede vorgebeugt.

Und wenn mal eine ganz große Überraschung kommt, dann bleibe flexibel. Es gibt meistens mehr als eine Möglichkeit, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Wenn es mit Joggen wegen Knieschmerzen nichts wird, frage dich selbst, was das eigentliche Ziel hinter dem Joggen war. Wenn es darum ging, sich sportlich zu betätigen, dann würde z.B. Schwimmen oder Fahrradfahren als Plan B in Frage kommen.
Flexibilität hilft dir dabei, auf die Überraschungen des Lebens zu reagieren. Hauptsache du bleibst dran!

Bald geht’s weiter mit dem letzten Artikel zum Thema „Ziele erreichen“: Handeln & Haben.

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