Wir erzählen uns unentwegt Geschichten. Über uns, unsere Vergangenheit, über das, was gerade ist und über unsere Zukunft, unsere Möglichkeiten und über das, was wir besser tun oder lassen sollten. Wir erzählen uns Geschichten über Andere und über die Welt. Wir vermuten Absichten und geben alles und jedem Bedeutung. Manche Geschichten tun uns gut, andere behindern uns. Die meisten Geschichten bemerken wir bewusst gar nicht.
Und doch wirken sie. Unsere Emotionen, unser Energielevel, unser Umgang mit anderen, unser Selbstbild, unsere Möglichkeiten, ja, unser Leben hängen ganz wesentlich von diesen unbewussten Geschichten ab. Auch wenn wir dazu neigen, uns bestimmte Geschichten immer wieder zu erzählen, bedeutet das nicht, dass wir das nicht ändern können. Im Dynamic Spin Release TM (DSR), ein von Tim und Kris Hallbom entwickeltes Methodenset, gibt es ein Format zum Herausfinden und Verändern von unbewussten negativen Geschichten.
„Das Einzige, was zwischen dir und deinem Erfolg steht, ist die Geschichte, die du dir immer wieder erzählst.“ – Anthony Robbins
Was sind unbewusste Geschichten?
Unbewusste Geschichten sind Geschichten, die wir uns wiederkehrend erzählen, die so selbstverständlich sind, dass wir sie meist schon gar nicht mehr wahrnehmen.
Ein Mensch, der in einer unglücklichen Beziehung steckt, aber sich nicht traut, diese zu beenden, erzählt sich vielleicht: „Wenn ich gehe, werde ich nie wieder jemand finden, der mich nimmt!“ oder „Was werden die Leute denken?“ oder „Er/Sie wird es nicht verkraften!“.
Jemand, der morgens zu einer ungeliebten Arbeit geht, hat vielleicht das folgende Mantra: „Ich hasse meinen Job, ich hasse ihn…!“ und „In der heutigen Zeit muss man zufrieden sein mit dem, was man bekommt. Man kann sich sein Leben nicht aussuchen…“. Mit diesen beiden Geschichten kann man sich schon das Leben sehr schwer machen. Ebenfalls häufig: „Entweder macht man das, was einem Spaß macht oder man geht Geld verdienen.“
Und noch eine ungünstige Geschichte zur Gesundheit: „Ich werde wohl nie wieder richtig gesund werden…“ Das sind nur die ersten Sätze der Geschichten, die sich manche Menschen erzählen.
Doch es gibt auch andere Geschichten: „Ich kann alles erreichen, was mir wirklich wichtig ist!“, „Ich bin wundervoll und andere sind es auch!“, „Hindernisse sind Training!“ und „Gesundheit ist der natürliche Zustand meines Seins.“
Dies sind, wie gesagt, die Kurzformen der Geschichten. Das sind die, den Geschichten zugrundeliegenden, Glaubenssätze. Geschichten, die wir uns immer wieder erzählen, haben nämlich einen Kern, die sogenannte Moral von der Geschicht… und dieser Kern ist der Glaubenssatz, um den es eigentlich geht.
Unbewusste Geschichten aufspüren
Um unbewusste Geschichten aufzuspüren, brauchst du dir nur zuzuhören. Eine Möglichkeit besteht darin, sich passiv zuzuhören. Was erzählst du dir den Tag über? Notiere dir vor allem die negativen Geschichten, um mit ihnen zu arbeiten.
Die andere Möglichkeit besteht in der aktiven Provokation von negativen Geschichten. In diesem Fall denkst du einfach gezielt an etwas, womit du schon länger unzufrieden bist. Nun achte auf die auftauchende Geschichte, was erzählst du dir? Typischerweise haben die zugrundeliegenden Geschichten den Charakter einer ongoing Story, d.h. man erzählt sie sich immer und immer wieder – und man glaubt sie natürlich auch. Das ist ja das Problem…
4 Fragen um negative unbewusste Geschichten aufzuspüren
- Denke an ein Problem oder eine Situation, mit der du wiederholt unzufrieden bist. Was erzählst du dir über dich, die anderen, die Welt?
- Welche Worte oder Sätze verwendest du, wenn du an das Problem denkst?
- Welche Auswirkungen hat die Geschichte auf dich? Emotionen, Energielevel, Möglichkeiten…?
- Wenn du die Geschichte in einem Satz zusammenfassen würdest, wie würde er lauten?
Jede Geschichte hat eine positive Absicht
Nachdem du den einen Satz über dich, der deine Geschichte zusammenfasst, gefunden hast, besteht der nächste Schritt darin, die positive Absicht deiner Geschichte zu identifizieren. Dies ist ein wichtiger Punkt, da die positive Absicht für eine stabile Veränderung gewürdigt und berücksichtigt werden sollte. Und, ja, auch negative Geschichten und Glaubenssätze haben eine positive Absicht.
Oft geht es nicht um die erste gefundene positive Absicht, sondern um die Dahinterliegende. Das heißt, man muss manchmal noch ein oder zweimal weiter fragen.
Ein Beispiel: Die Geschichte über den unerträglichen Job, könnte vielleicht in dem Satz „Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein“ münden. Die positive Absicht dahinter könnte sein „sich nichts vorzumachen“ und die positive Absicht dahinter ist vielleicht überraschender Wiese „glücklich zu sein“.
Wenn wir die positive Absicht kennen, können wir überprüfen, inwieweit die bisherige Geschichte diese positive Absicht erfüllt oder ob es nicht eine andere Geschichte gibt, die dies weit besser täte.
Wie man ungünstige Geschichten mit Dynamic Spin Release TM verändert
Und nun den ganze Prozess in Kurzform:
- Denke an ein Problem oder eine wiederkehrende Unzufriedenheit in deinem Leben. Frage, was ist die Geschichte hinter dem Problem? Fasse die Geschichte in einem kurzen Satz zusammen – das ist der Glaubenssatz dahinter.
- Identifiziere die positive Absicht der Geschichte. Frage, was versuchst du für dich durch die Geschichte zu bekommen? Nimm dir dann einen Moment Zeit die positive Absicht zu würdigen und zu erkennen, dass die Geschichte eine positive Absicht hat (die sie in letzter Konsequenz jedoch leider nicht erfüllt).
- Identifiziere nun die (übrig gebliebenen) negativen Gefühle, die mit der Geschichte verbunden sind und finde heraus, wo du diese negativen Gefühle in deinem Körper spürst.
- Stelle dir vor du nimmst diese negativen Gefühle aus deinem Körper heraus und bringst sie in einen angenehmen Abstand vor dich, nimm wahr, wie sie aussehen. Welche Form und Größe hat das Gefühl (oder Bild) vor dir, wie ist seine Farbe?
- Schiebe das Bild der negativen Gefühle nun noch einmal doppelt so weit weg. Lasse die ganze Farbe aus dem Bild heraustropfen oder fließen und ggf. das Bild etwas dunkler werden.
- Nimm wahr in welche Richtung sich das Bild drehen möchte. Ist es im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn? Wenn es bewegungslos scheint, dann frage dich: „Wenn es sich drehen würde, in welche Richtung würde es sich drehen?“
- Nun kehre die Drehrichtung um und lass es schneller und schneller drehen. Immer schneller und schneller bis es plötzlich verschwindet… und auf einmal taucht ein neues ressourcevolles Bild, Symbol oder Geschenk im Raum vor dir auf.
- Was ist die positive Nachricht aus dem Bild, Symbol oder Geschenk? Welche Bedeutung hat es für dich? (Ggf. frage das Geschenk: „Was ist deine Botschaft?“)
- Nimm jetzt das heilende Bild in deinen Körper auf und beachten deine neuen Gefühle und Auffassungen über deine alte Geschichte.
- Lass nun eine neue Geschichte entstehen, die die Botschaft des Geschenks (und die positive Absicht der alten Geschichte) erfüllt. Sobald diese neue Geschichte entstanden ist, schreibe sie auf. Und um dich an deine neue Geschichte zu gewöhnen, erinnere dich nun mehrmals täglich daran. Du wirst merken, das verändert vieles!
Es ist Zeit sich neue Geschichten zu erzählen
Negative Geschichten schwächen, halten klein und führen Menschen in ein Leben weit unter ihren Möglichkeiten. Du weißt nun, wie man diese Geschichten aufspürt und verändert.
Ich wünsche dir ein Leben voller Energie, Leidenschaft und kraftvoller positiver Geschichten!
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