Vieles in unserem Leben hängt davon ab, wie wir mit kritischen Stimmen umgehen – mit äußeren und inneren. Menschen, die dazu neigen kritischen Stimmen zu glauben, vor allem ihren inneren kritischen Stimmen, haben ein geringeres Selbstwertgefühl, als Menschen, die ihren inneren kritischen Stimmen eher gleichgültig gegenüber eingestellt sind.
Innere Stimmen sind normal
Die meisten Menschen haben innere Stimmen. Die meiste Zeit nehmen wir diese Stimmen nicht wahr. Sie unterstützen, sabotieren oder brabbeln einfach sinnlos vor sich hin. Sie können laut oder leise sein, aus einer bestimmten Richtung kommen (oder von innen), in der ICH- oder DU-Form sprechen. Und oft ist es nicht einmal die eigene Stimme, sondern eine von jemand anderem übernommene – ein sogenanntes Introjekt.
Der innere Kritiker
Innere Stimmen haben viele Aspekte. Heute soll es vor allem um kritische innere Stimmen gehen. Äußere Kritiker können ja schon eine Plage sein aber innere Kritiker …
Viele Menschen haben intensive innere Kritiker, oft sogar mehrere. In gewisser Weise sind sie praktisch. Man hat sie immer dabei und sie wissen alles besser – wären sie nur nicht so negativ. Sie kommentieren, was der Mensch machen, erleben oder erreichen möchte, als sinnlos, nicht erreichbar oder zu gefährlich. Oft wird der Mensch von diesen Stimmen als unfähig, schuldig und wertlos beurteilt. Das kostet Kraft und hat schon viele schöne Projekte im Keim erstickt!
Interessant ist nun aber, dass es weniger wichtig ist, ob man so eine Stimme hat oder nicht, sondern, ob man ihr glaubt. Falls du eine kritische innere Stimme hast: Hast du dich schon mal gefragt, woher da weißt, dass das stimmt, was sie sagt? Sagen kann man ja vieles …
Die meisten Menschen wissen nicht, ob es stimmt, was ihr innerer Kritiker erzählt, sie glauben ihm einfach, auch wenn sie nicht wissen warum. Das ist schade und – ehrlich gesagt – eine sehr sehr ungünstige Strategie. Ginge es ihnen doch so viel besser, wenn sie diese Stimme hinterfragen oder ihr einfach keine Aufmerksamkeit mehr schenken würden. Man muss ja nicht alles glauben, was „die Leute“ so reden …Diese inneren Stimmen, vor allem die kritischen, sind ein wichtiger Faktor für geringes Selbstwertgefühl und sogar für Depressionen. Immer mehr Studien stellen die alte These in Frage, dass unipolare Depressionen eine Hirnstoffwechselstörung sind – zu wenig Serotonin. Sie haben ebenso herausgefunden, dass es für die Behandlung mehr Möglichkeiten gibt als Medikamente und abwarten.
Niemand muss unter seinem inneren Kritiker leiden
Wenn innere Kritiker nun also die Ursache für Scheitern (gar nicht erst beginnen oder zu früh abbrechen), Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl und Depression ist, wäre es doch schön, wenn es Möglichkeiten gäbe, hier etwas zu tun. Und in der Tat kann man hier sehr viel tun – NLP ist voll von Möglichkeiten zur Arbeit mit inneren Kritikern.
Hier zwei Ansätze zum Umgang mit inneren Kritikern:
- Man kann mit ihnen reden – wirklich! Sprich einmal mit deinem inneren Kritiker! Frage ihn, welche positive Absicht er mit der Kritik für dich verfolgt. Sage ihm, wie es dir mit seinem Verhalten (der Kritik) geht und suche mit ihm Möglichkeiten, wie er die positive Absicht durch ein anderes (für dich angenehmeres) Verhalten vielleicht sogar noch besser erreichen kann.
- Eine sehr einfache Änderung ist die folgende: Sage der Stimme – sehr klar und entschieden – „Siezen Sie mich ab jetzt!“ Bisher hat die Stimme entweder in der ICH- oder DU-Form mit dir gesprochen.Siezen macht einen riesen Unterschied – probiere es aus!
Und äußere Kritiker …?
Da auch äußere Kritiker sehr anstrengend sein können, hier noch ein kleiner Tipp:
Frage dich: „Ist der Kritiker, in dem, was er bei dir kritisiert, wirklich deutlich besser als du? Lebt er so, wie du gerne leben möchtest?“ Wenn nein: Warum solltest du ihm zuhören oder glauben?!
Suche dir Menschen, die Ahnung von dem haben, was sie dir raten und ein Leben leben das dir gefällt.
0 Kommentare