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8.07.2012

Die Anfänge des NLP

Besondere Menschen treffen an einem besonderen Ort aufeinander

Anfang der 70er Jahre trafen Richard Bandler und John Grinder in Santa Cruz / Kalifornien aufeinander. Sie untersuchten die Vorgehensweisen hervorragender Therapeuten und beschrieben die zugrunde liegenden Strukturen. Was sie herausfanden, probierten sie in Studentengruppen aus und verfeinerten es. Einige dieser Studenten wurden zu wichtigen Wegbegleitern des NLP. Aus diesem Zusammentreffen besonderer Menschen entstand NLP.

Heute geht es um Zufälle und besondere Begegnungen Anfang der 70er Jahre und wie diese dafür gesorgt haben, dass NLP sich entwickeln konnte.

Wahrscheinlich wäre vieles anders gekommen, wenn Richard Bandler als 17jähriger 1967 nicht von Becky Spitzer gebeten worden wäre, ihrem Sohn Schlagzeugunterricht zu geben.

Ihr Mann, Robert Spitzer, Psychiater und Verleger, plante damals gemeinsam mit Fritz Perls, dem Begründer der Gestalttherapie, ein Werk über dessen Arbeit heraus zu bringen. Doch als Fritz Perls 1970 starb, wurde dieser Plan erschwert. Spitzer suchte zwei Jahre lang erfolglos die Mithilfe von Perls‘ Schülern. Schließlich fragte er 1972 Bandler, den er inzwischen als hellen Kopf kennengelernt hatte, ob er bereit sei, Audio- und Videoaufnahmen von Fritz Perls zu transkribieren.
Richard Bandler sagte ja und machte sich an die Arbeit. – Er arbeitete so intensiv daran, dass er bereits nach kurzer Zeit wie Perls sprach und handelte.

Richard Bandler studierte damals in Santa Cruz Mathematik, Computer- und Verhaltenswissenschaften. Ihn störte jedoch die theoretische Herangehensweise an der Universität. Aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit dem Material von Perls bot er an, dort selbst ein Seminar in Gestalttherapie zu geben. Da er während dieser Zeit noch Student war, benötigte er dafür einen Betreuer, und so lernte er den 10 Jahre älteren Linguisten John Grinder kennen.

John Grinders Fachgebiet war das Modellieren schneller Lernstrategien. Er beobachtete in den Gestaltseminaren Richard Bandler sehr genau und war bald in der Lage, ihm die Erfolgskritierien seines Vorgehens zu erklären. Er hatte erkannt, dass es für die Arbeit als Gestalttherapeut besonders effektive Sprachmuster gab und diese hatte Richard Bandler sich bei Fritz Perls offenbar unbewusst abgeguckt.

Zu einer zweiten entscheidenden Begegnung kam es, als Robert Spitzer 1972 Richard Bandler mit Virginia Satir bekannt machte. Virginia Satir hatte einige neue und ungewöhnliche Ansätze im Bereich der Familientherapie entwickelt und Richard Bandler begleitete sie darauf hin zwei Jahre lang auf ihren Seminaren, wo er meist für die Audio- und Videoaufzeichnungen zuständig war. Auch sie modellierte er zunächst unbewusst.

Die gesammelten Erfahrungen brachten Richard Bandler und John Grinder dazu, bis 1974 gemeinsam ein Modell der Informationsgewinnung zur Rekonstruktion des „Modells der Welt“ eines Menschen zu entwickeln – das sogenannte Metamodell. Es basiert auf der sprachlichen Auswertung der Arbeiten von Fritz Perls und Virginia Satir. Grundlage hierfür war die allgemeine Semantik Alfred Korzybskis und die Transformationsgrammatik Noam Chomskys.

Ende 1974 lernten Richard Bandler und John Grinder über Gregory Bateson den bekannten Hypnotherapeuten Milton H. Erickson kennen und fanden so eine Möglichkeit, einen weiteren besonderen Menschen mit einem ganz speziellen therapeutischen Ansatz zu modellieren. Richard Bandler und John Grinder fanden heraus, dass auch Milton H. Ericksons Fähigkeit, Menschen in eine Trance zu führen und in diesem Zustand konstruktiv zu beeinflussen, auf seinen besonderen Sprachmustern beruhte. Ein Jahr später veröffentlichten sie das aus ihren Erkenntnissen resultierende Miltonmodell.

Die Geburt des NLP

Von ihren Resultaten beflügelt, begannen Richard Bandler und John Grinder 1975, zusätzlich zu Beschreibung der verbalen Muster, mit der Untersuchung und Beschreibung nonverbaler Muster von Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson (Ankern, Rapport …). Sie sammelten ihre Erkenntnisse in einem System und prägten in diesem Jahr den Namen NLP bzw. die Bezeichnung „Neurolingustisches Programmieren“.

Auch, wenn diese Ergebnisse vor allem Richard Bandler und John Grinder zugeschrieben werden, ist doch wichtig zu erwähnen, dass es seit 1972 eine Gruppe von Studenten um Richard Bandler und John Grinder gab. Die Mitglieder dieser Gruppe forschten intensiv und trugen damit wesentlich zum Entstehen von NLP bei. Bekannte Mitglieder dieser Gruppe waren: Robert Dilts, Judith DeLozier (spätere Frau von John Grinder), Leslie Cameron (spätere Frau von Richard Bandler), David Gordon und Steve Gilligan.


Buchtipp: Abenteuer Kommunikation: Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP)

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