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14.05.2016

Dankbarkeit macht glücklich und gesund!

Dankbarkeit macht gesund, leistungsfähig, ausgeglichen und stärkt Beziehungen

In der buddhistischen Tradition spielt Dankbarkeit seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle auf dem Weg zum inneren Frieden. Nun rückt Dankbarkeit seit einigen Jahren auch immer in den Fokus der Wissenschaft. Das Wissenschaftszentrum der Berkeley Universität für Allgemeinwohl (Greater Good Science Center) erforscht das Thema seit 2001 und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Dankbarkeit zu den sechs Säulen des Glücks gehört.
Immer mehr Wissenschaftler wenden sich diesem Thema zu, um die positiven Auswirkungen dieser Haltung zu erforschen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dankbare Menschen sind gesünder, besser gelaunt, stressresistenter, leistungsfähiger und zufriedener mit ihrem Leben und ihren sozialen Beziehungen.

Ein dankbares Herz ist ein gesünderes Herz

Prof. Paul J. Mills von der University of California, San Diego, hat untersucht, wie Dankbarkeit die Gesundheit von Herzpatienten verbessern kann. An der Studie nahmen 186 Männer und Frauen mit Herzinsuffizienz teil. Mithilfe von psychologischen Tests wurde der Grad der Dankbarkeit und des geistigen Wohlbefindens der Testpersonen festgestellt. Die ermittelten Werte verglich man mit dem psychischen Zustand, der Schlafqualität, der Müdigkeit, dem Glauben in sich selbst und den Entzündungswerten im Blut der Patienten. Es wurde festgestellt, dass je dankbarer die Patienten waren, ihre Laune umso fröhlicher und ihr Schlaf umso besser war. Außerdem stand eine größere Dankbarkeit im Zusammenhang mit höherem Selbstvertrauen und reduzierten Entzündungswerten.

Im nächsten Schritt wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde gebeten, ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben. In Dankbarkeitstagebüchern – die manchmal auch als Glückstagebücherbuch bezeichnet werden – werden vom Schreibenden nur positive Dinge notiert. Die Patienten aus der ersten Gruppe haben acht Wochen lang täglich drei Dinge aufgeschrieben, für die sie sich dankbar fühlten. Die zweite Gruppe führte kein Tagebuch.
„Wir stellten fest, dass bei jenen Patienten, die täglich in ihr Dankbarkeitstagebuch schrieben, gleich mehrere Entzündungswerte sanken. Gleichzeitig erhöhte sich die Herzfrequenzvariabilität, was mit einem reduzierten Infarktrisiko gleichzusetzen ist“, erklärte Prof. Mills.

Dankbarkeit statt Antidepressiva

Dankbarkeit kurbelt die Produktion von Dopamin und Serotonin an, die im Volksmund auch als „Glückshormone“ bezeichnet werden. Dopamin ist für unsere Antriebsteigerung und Motivation zuständig. Serotonin reguliert im Herz-Kreislauf-System die Spannung der Blutgefäße. Psychisch ist Serotonin ein natürlicher Stimmungsaufheller. Es gibt uns das Gefühl der Gelassenheit, innerer Ruhe und Zufriedenheit. Es sorgt unter anderem dafür, dass wir ausgeschlafen sind und unseren gesunden Appetit behalten.

Dankbarkeit ist eine Sache der Übung

Eine weitere erfolgreiche Dankbarkeitsübung ist das Schreiben und Überbringen von Dankesbriefen. Die Wissenschaftler der University of Indiana untersuchten 43 Personen, die wegen Angstgefühlen oder Depression nach Unterstützung suchten. Mit 22 von ihnen absolvierten die Forscher eine wöchentliche Sitzung, in der es um Dankbarkeit ging. Dabei sollten die Teilnehmer Dankesbriefe schreiben. Anschließend konnten die Probanden entscheiden, ob die Dankesbriefe an die entsprechenden Empfänger abgeschickt werden oder nicht. Die übrigen 21 Teilnehmer hatten keine Dankbarkeits-Sitzungen.

Drei Monate später machten die Wissenschaftler von allen Teilnehmern Gehirnscans. Während dessen wurde den Probanden erzählt, dass sie von einem wohlhabenden Spender Geld bekommen würden. Dieser würde nichts dafür verlangen, sich aber freuen, wenn sie zum Dank einen Teil davon an eine Wohltätigkeitsorganisation oder an eine andere Person spenden würden. Nach dem Test würden die Probanden den versprochenen Geldbetrag bekommen, abzüglich des Betrags, den sie spenden würden. Die Gehirnscans haben folgendes gezeigt: die Teilnehmer, die vorher die Dankesbriefe geschrieben hatten, zeigten signifikant stärkere Aktivitäten in den Gehirnbereichen, die die Forscher vorher mit Dankbarkeit in Zusammenhang gebracht hatten.

Dankbarkeit im MRT
Im Bild sieht man die Gehirnaktivität während der Dankbarkeitsempfindung.
Gelb = positive Korrelation mit Dankbarkeitsempfindung (Schläfenlappen und präfrontaler Kortex).
Blau = negative Korrelation (vorderen Gyrus cinguli, Inselrinde und sekundärer somatosensorischen Kortex.

 

Das bedeutet, dass jeder Dankbarkeit trainieren kann. Und das Beste daran ist: Je dankbarer man sich fühlt, desto eher ist man bereit, etwas von der Dankbarkeit weiter zu geben. Und es müssen keine Geldspenden sein. Man kann einfach öfter dem Nachbar die Tür aufhalten oder sich bei dem Partner bedanken, dass er den Müll rausgebracht hat. Dankbaren Menschen fällt es nicht nur leichter sich bei den anderen zu bedanken, sondern auch um Unterstützung zu bitten. Menschen, die die Sprache der Dankbarkeit sprechen, haben oft ein besseres soziales Netz.

Dankbarkeitsübung mit Erbsen

Es ist also wichtig, sich in Dankbarkeit zu üben. Wie macht man das? Ein Dankbarkeitstagebuch oder Dankbarkeitsbriefe sind wunderbare Beispiele dafür. Es gibt zahlreiche sehr wirksame Dankbarkeitsübungen und ich möchte dir noch die Übung mit Erbsen oder Murmeln empfehlen.

Stecke jeden Morgen eine Handvoll Murmeln in die rechte Tasche deiner Jacke oder Hose. Und dann, während du durch den Tag gehst, achte auf die Momente, Personen, Dinge, die für dich wertvoll sind und nehmen innerlich wahr, dass du für sie dankbar bist. Für jedes leise Dankeschön wandert nun eine Erbse aus der rechten in die linke Tasche.

Abends dann, bevor du schlafen gehst, leere deine linke Tasche und gehe die Erbsen durch. Erinnere dich, Erbse für Erbse, an die Anlässe, wie die Erbse die Tasche wechselte. Das ist ein sehr schöner Abschluss des Tages und steigert Gesundheit und Wohlbefinden. Führe diese Übung mindestens ein paar Wochen hintereinander durch. Aber vor allem an den Tagen, an denen du mit dem linken Fuß aufgestanden bist, deine Haare wieder mal Ihre Unabhängigkeit feiern oder nichts nach Plan läuft. Diese Tage sind bestens für diese Übung geeignet.

Dankbarkeitsübung beim Zähneputzen

Wie macht man Dankbarkeit zu einer neuen Gewohnheit, wenn die Zeit für Tagebücher fehlt oder man keine Erbsen zur Hand hat?

Nimm dir beim Zähneputzen morgens und abends eine Minute Zeit, um die folgenden Fragen zu beantworten. „Für welche fünf Dinge bin ich im Moment dankbar?“ „Was ist mir in den letzten Tagen gut gelungen?“ Schon nach wenigen Tagen werden diese positiven Gedanken dir automatisch kommen, wenn du dich im Spiegel mit einer Zahnbürste im Mund siehst.

Und jetzt du…

Nun bleibt nur noch eins zu tun – die Kraftquelle der Dankbarkeit zum Sprudeln bringen. Dafür ist es wichtig etwas zu tun und vielleicht magst du ja eine der beschriebenen Übungen für eine gewisse Weile ausprobieren….

Die Vorteile für dich nochmal im Überblick

  • Ein stärkeres Immunsystem
  • Weniger Stress und erhöhte Resilienz
  • Ein gesünderes Herz
  • Mehr Motivation für deine Vorhaben und bessere Laune
  • Besserer Schlaf und mehr innere Ausgeglichenheit
  • Stärkeres soziales Netz

Und all das beginnt mit einer kleinen Gewohnheit.

Viel Erfolg und ein langes gesundes und ausgeglichenes Leben!

Quellen und Links

„Dankbarkeit schützt das Herz“
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/dankbarkeit-fuehrt-zu-mehr-gesundheit-15000031.html

„The Neuroscience of Gratitude“ von Emily Fletcher (The Huffington Post)
http://www.huffingtonpost.com/emily-fletcher/the-neuroscience-of-gratitude_b_8631392.html

“The Neuroscience of Why Gratitude Makes Us Healthier” von Ocean Robbins (The Huffington Post)
http://www.huffingtonpost.com/ocean-robbins/having-gratitude-_b_1073105.html

“Neural correlates of gratitude” von Glenn R. Fox, Jonas Kaplan, Hanna Damasio, und Antonio Damasio
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4588123

“Serotonin”
https://de.wikipedia.org/wiki/Serotoninstoffwechsel

„Mangel und Überschuss an Serotonin“
http://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/depressionen/serotonin

“Mit Budda zu innerer Balance“ von Marie Mannschatz, 6. Auflage 2014, Gräfe und Unzer Verlag

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