Es gibt 2 grundsätzliche Wege zum Glück: den Weg des Künstlers und den Weg des Strategen. Der Künstler richtet sein Leben nach dem Motto „Go with the Flow!“ aus. Er genießt den Tag und tut, was sich gerade gut anfühlt. Was Schwierigkeiten macht, lässt er los. Ohne größere Pläne nutzt und genießt er die Möglichkeiten des Augenblicks – heute hier, morgen dort.
Ganz anders der Stratege, er überlegt, was ihn glücklich macht und kümmert sich dann ganz gezielt darum, dies in sein Leben zu bringen. Orte, Menschen, Tätigkeiten wählt er so aus, wie es für ihn richtig ist und wenn es Glaubenssätze gibt, die ihn aufhalten, kümmert er sich darum diese zu verändern.
Jeder dieser Wege ist für sich genommen unvollkommen und wird nur durch den Anderen vollkommen. Ähnlich wie bei dem Yin/Yang ergänzen sich beide und sind zu verschiedenen Zeiten verschieden aktiv. So gibt es immer wieder Zeiten, in denen unklar ist, wo es hingehen soll. Das sind Momente, in denen man ins fließen kommen sollte. Aus dem Fluss der Möglichkeiten, das nehmen, was gerade gut oder richtig erscheint. Wenn aber deutlich wird, wo es langgeht, dann ist es Zeit aus dem Fluss zu steigen und den eigenen Weg einzuschlagen. Jetzt weiter im angenehmen Wasser zu treiben würde bedeuten, eine wichtige Gelegenheit vorbeiziehen zu lassen. Der Künstler wird nun zum Strategen, der sein Glück selbst in die Hand nimmt und PERMA kann ihm dabei die Richtung weisen.
PERMA
In der positiven Psychologie misst man Glück an 5 Kriterien, die zu dem Akronym PERMA zusammengefasst werden. Es lohnt sich diese 5 Einflussfaktoren im Auge zu behalten.
- Positive Emotions – Gute Gefühle
- Engagement – Im Flow sein, die eigenen Stärken leben
- Relationship – Wohltuende und inspirierende Beziehungen
- Meaning – Sinn im Leben und in dem, was man tut
- Accomplishment – Etwas verändern und erreichen
Stell dir vor du hättest 5 Skalen, jeweils von 1 bis 10, wo genau stehst du bei jeder Skala und wo willst du hin?
Die Set Point Theorie des Glücksempfindens
Aus Studien mit Lottogewinnern ist bekannt, dass sie 1-2 Jahren nach dem Gewinn wieder so zufrieden oder glücklich sind, wie vor dem Gewinn. Aus Beobachtungen wie diesen, leitete man die Set Point Theorie ab. Diese besagt, dass es für jeden Menschen einen festgelegten mittleren Glückslevel gibt, bei manchen mehr bei anderen weniger – und die Emotionen eines Menschen schwanken um diesen individuellen Glückslevel.
Aus Ergebnissen der Forschung mit eineiigen Zwillingen, die nach der Geburt getrennt wurden, wurde außerdem die Theorie abgeleitet, dass die Fähigkeit Glück zu empfinden zu einem großen Anteil genetisch (etwa 50%) bedingt ist. Hinzu kommt ein kleiner Anteil, der von der Umwelt abhängt (10%) und der Einfluss, den das selbstgewählte Verhalten (40%) auf das Glücksempfinden hat.
Diese Theorie, so plausibel sie erscheint, ist nach meiner Beobachtung nur auf Menschen anwendbar, die nicht gezielt an sich arbeiten.
Das Potential eines Menschen ist enorm und wenn man an diesem arbeitet, kann man sehr viel verändern. Ohne gezielte Entwicklung der Fähigkeit, Glück zu empfinden, mag dieses Empfinden genetisch stark determiniert ist. Doch durch gezielte Nutzung der Neuroplastizität – in diesem Fall die Möglichkeit selbstgewählt, wesentliche Strategien des Gehirns zu verändern – ist man in der Lage die genetische Determination zu überschreiben und den Glückslevel Set Point deutlich und nachhaltig zu erhöhen.
Es gibt nur zwei Bedingungen zur Erhöhung deines Glücks-Set-Points
- es muss dir wirklich wichtig sein und
- du musst wissen, wie es geht (ein paar Tipps dafür findest du in diesem Artikel)
Die 3 ½ Schritte zum Glück
Deinen Glücks-Set-Point kannst du, wie gesagt selber festlegen. Der Glücks-Set-Point ist eine Art Gewohnheit und Gewohnheiten kann man verändern. Der Weg dazu folgt einer einfachen Struktur: Entscheiden – Planen – Umsetzen – Nachsteuern.
1. Entscheiden
Am Anfang steht immer eine Entscheidung. In diesem Fall ist es die Entscheidung für dein Glück!
Du kannst dein Glück
- dem Zufall überlassen
- in Tätigkeiten und Erlebnissen suchen, die dir gute Gefühle machen
- in einer grundlegenden Haltung von dir finden
Eine Mischung aus Tätigkeiten, Erlebnissen und Haltung ist eine gute Herangehensweise. Das wichtigste aber ist, sich zu entscheiden! Es geht nicht darum, diesen Text zu lesen und zu wissen, was zu tun wäre – sondern darum, eine echte Entscheidung zu treffen und dein Glück über das zu stellen, was andere von dir denken oder von dir wollen. Wenn du diese Entscheidung wirklich getroffen hast, ist es Zeit für den nächsten Schritt.
2. Planen
Was ist dein optimales PERMA? Was fühlt sich gut an, wann bist du im Flow, wer tut dir wirklich gut, was ist dein Sinn im Leben und was möchtest du in dieser Welt verändern? Lass dich dabei von deinen Visionen und nicht von deiner Angst leiten. Was bedeutet dir wirklich etwas? Eine Antwort auf einige der Fragen, findest du in der Beschäftigung mit den Big Five.
Indirekt in PERMA sind drei Aspekte enthalten, die besonders bedeutsam für Glück sind und das sind Dankbarkeit, Achtsamkeit und Vertrauen. Diese drei Aspekte richten sich auf die drei Zeiten Vergangenheit (Dankbarkeit), Gegenwart (Achtsamkeit) und Zukunft (Vertrauen). Bist du dankbar für dein Leben, spürst du dich und hast du Vertrauen in die Zukunft? Falls da noch Potential ist, arbeite damit.
Es gibt viele Methoden mit denen du an dir arbeiten kannst oder nimm dir einen Coach. Geld und Zeit sind in der Arbeit mit deiner inneren Haltung und deinen Glaubenssätzen gut angelegt. Die Frage ist: WER und WIE willst du sein und WAS bist du bereit dafür zu tun?
3. Umsetzen
Nun brauchst du nur noch Stück für Stück deinen Plan umsetzen. Wusstest du, dass die meisten Ziele deswegen nicht erreicht werden, weil Menschen zu früh aufgeben. Scheitern ist eine Entscheidung, kein Ereignis! Wenn du etwas Großes in deinem Leben erreichen möchtest und sei es nur glücklich zu sein, dann ist es relativ wahrscheinlich, dass irgendwer etwas dagegen hat und versuchen wird dich davon abzubringen. Aber das ist kein Grund aufzugeben, sondern ein Grund weiterzumachen.
3½. Nachsteuern
Natürlich lernen wir alle dazu, Pläne können sich durch neue Möglichkeiten und Ereignisse verändern. Hier gilt es geeignete Entscheidungen zu treffen (Plan aus Schritt 2 anpassen) und weiter zu machen (also Schritt 3).
Jeder Mensch kann glücklich sein, es ist nur eine Frage der Entscheidung und der konsequenten Umsetzung. Manchmal verläuft man sich oder weiß gerade nicht, wohin es gehen soll, dann kann es gut sein, eine Weile den Weg des Künstlers zu gehen. Bis dann ein Gefühl kommt und man ahnt, wo es hingehen soll, dann ist es Zeit die 3 ½ Schritte zum Glück zu gehen. Der erste Schritt ist eine bewusste Entscheidung für das Glück – vielleicht ist jetzt, ein guter Moment für diesen Schritt!
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