Denominalisierung
Begriff | Definition |
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Denominalisierung |
Die Denominalisierung verwandelt den erstarrten Prozess (der Nominalisierung) wieder in einen fließenden Prozess und hinterfragt die entstandene Tilgung.
Beispiel: „Ich habe Angst.“ Hier wird die Angst, eine Emotion, die kommt und geht, zu einem ständigen Begleiter. Etwas was sich verändert wird so zu etwas Statischem, und etwas was der Klient als getrennt von sich wahrnimmt. Dies führt dazu, dass die „Angst“ im Erleben des Klienten schwerer zu verändern ist und als Getrenntes vom Ich, das weggemacht oder entsorgt werden soll, so wie man es mit einem unliebsamen Objekt tun würde.
Durch eine Frage wie „Was ängstigt dich?“ wird der getilgte Kontext wieder verfügbar, aus der statischen Angst wird wieder etwas was nur in bestimmten Situationen auftritt und die Trennung zwischen Ich und Angst wird aufgehoben. Das gleiche gilt für den Satz „Mein Partner und ich haben einen Streit“. Innerhalb der sprachlichen Struktur haben sie nun eine Beziehung zu dritt: Mein Partner, der Streit und ich. Problematisch dabei ist, dass alle Zeit, in der das Paar nicht streitet, wie getilgt ist, da der Streit ja immer mit dabei ist. Die Denominalisierung verwandelt den erstarrten Prozess (der Nominalisierung) wieder in einen fließenden Prozess und hinterfragt die entstandene Tilgung. Dies geschieht, indem die Nominalisierung wieder in ein Verb zurückgeführt wird. |