Interpunktionsproblem

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Ein Interpunktionsproblem ist ein subjektiv unterschiedlich empfundener Startpunkt innerhalb einer Kommunikation.

Interpunktion bezeichnet in der Kommunikation subjektiv empfundene Startpunkte oder Abläufe innerhalb eines anhaltenden Austausches von Mitteilungen. Dieser Begriff aus der Analyse zwischenmenschlicher Kommunikation geht zurück auf Ansätze von Gregory Bateson und wurde von Paul Watzlawick weiterentwickelt. Danach ist Kommunikation ein ununterbrochener Austausch von Mitteilungen, in dem jeder Teilnehmer seine eigene Struktur und Gliederung zugrunde legt.

Nach Watzlawick verläuft eine Kommunikation kreisförmig: Der Empfänger reagiert auf die Information des Senders, das Verhalten des Senders führt zu einem Verhalten des Empfängers und dieses zu einem Verhalten des Senders usw. Die Kommunikationsteilnehmer sehen ihr Verhalten immer als Reaktion auf das Verhalten des anderen. Diese gedanklichen Strukturen beinhalten eine subjektive Sichtweise von Ursache und Wirkung. Je nach Kultur, Vorstellungen, Erfahrungen oder Einstellungen kann diese Struktur unterschiedlich geprägt sein. Diese Strukturen, die subjektive Interpretation von Ursache und Wirkung in kommunikativen Prozessen bezeichnet Watzlawick als Interpunktion. Weichen die Meinungen über die Interpunktionen ab, hat man ein Interpunktionsproblem und es können Beziehungskonflikte entstehen. Das 3. metakommunikative Axiom nach Watzlawick lautet: „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt“.

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