12. August 2012

Die logischen Ebenen

Ein Modell der Veränderung

Die logischen Ebenen sind ein Modell der Hierarchie von Veränderungen von Robert Dilts. Dieses Modell ist für viele Anwendungen im NLP sehr nützlich. Man kann mit ihm z.B. Ziele klarer spezifizieren, Probleme gezielter lösen, es ist beim Modelling hilfreich und beim Finden von Ressourcen.

Die logischen Ebenen (oder neurologischen Ebenen) der Veränderung von Robert Dilts gehen auf das Modell der Lernkategorien von Gregory Bateson zurück. Dem Modell der logischen Ebenen liegt der Gedanke zugrunde, dass Veränderung hierarchisch organisiert ist und dass jede höhere Ebene die darunter liegenden strukturiert und organisiert. Obwohl auch eine Veränderung von unten nach oben möglich ist, ist es doch in den meisten Fällen am elegantesten, Veränderungen aus der nächsthöheren logischen Ebene anzugehen. Dazu mehr später. Beginnen wir zunächst mit den 6 Ebenen:

Ebene Erklärung
1 Kontext Umgebung und Zeit.
2 Verhalten Was jemand tut.
3 Fähigkeiten Was jemand innerlich tut, um äußerlich etwas zu tun.
4 Glaubenssätze
Werte
Was jemand über sich, über andere und die Welt denkt.
Was jemand für wertvoll und wichtig hält.
5 Identität Das Selbstbild, das jemand von sich hat. „Ich bin…“
6 Zugehörigkeit
Spiritualität
Wem oder was sich jemand zugehörig fühlt.
Das, was über einen selbst und andere hinaus geht. Sinn.

Jetzt zwei Beispiele, wie dieses Modell funktioniert, anhand eines ganz einfachen Themas: Es liegt ein Stein im Weg.

Auf den verschiedenen logischen Ebenen lassen sich ganz unterschiedliche Ansatzpunkte finden, dieses Problem zu lösen.

Kontext: Jemand anderes entfernt den Stein oder man wartet bis er verwittert…
Verhalten: Der Mensch nimmt selber den Stein weg.
Fähigkeiten: Er lernt, wie man Steine wegnimmt.
Glaubenssätze: Auflösen des Glaubenssatzes: „Das ist zu schwer für mich!“
Werte: Motivationsaufbau: „Das ist mir wichtig!“
Identität: „Ich bin ein Steine-aus-dem-Weg-räumer!“
Zugehörigkeit: „Wir (meine Familie) lassen uns nicht von Steinen stoppen!“
Spiritualität: „Ich bin Teil von etwas Größerem und kein Stein wird mich aufhalten…“

Anderes Beispiel: Jemand will aufhören zu rauchen. Auch hier lassen sich wieder ganz unterschiedliche Ansatzpunkte finden:

Kontext: Einfach die Zigaretten wegnehmen/verstecken, denn ohne Zigaretten kein Rauchen. Die üblichen Orte des Rauchens meiden.
Verhalten: Einfach nicht mehr rauchen… (meist ist es ja nicht so einfach)
Fähigkeiten: Andere Methoden der Entspannung oder des Kontaktaufbaus lernen (falls Rauchen dafür da ist). Musterunterbrechungsstrategien installieren.
Glaubenssätze: Suchterhaltende Glaubenssätze auflösen.
Werte: Motivation aufbauen, es wichtig machen.
Identität: Ist dieser Mensch jemand, der erreicht, was er sich vornimmt?
Zugehörigkeit: Dient das Rauchen evtl. dem Aufrechterhalten von Zugehörigkeiten?
Spiritualität: Was ist größer und bedeutender, für das es sich lohnt aufzuhören zu rauchen?

Je nachdem, wo das Problem angesiedelt ist, sollte die Intervention möglichst auf der nächst höheren Ebene ansetzen. – Wenn zum Beispiel jemand glaubt (Ebene 4), dass es moralisch verwerflich ist, Steine aus dem Weg zu räumen, dann bringt es wenig, im auf Ebene 3 das Steine-aus-dem-Weg-räumen beizubringen.

Aber es geht noch viel mehr mit den logischen Ebenen, als nur die richtige Ebene für eine Intervention zu finden. Noch ein Beispiel:
Nutze die logischen Ebenen für deine Ziele. Mache dir dein Ziel klarer, indem du es auf jeder der logischen Ebenen erlebst.
Wo und wann (Kontext), machst du was (Verhalten), mit welchen Fähigkeiten, Glaubenssätzen und Werten? Wer bist du (Identität) und von was bist du Teil (Zugehörigkeit)? Wieweit gibt dein Ziel deinem Leben vielleicht sogar mehr Sinn?
Ein Format, das Ziele mit dieser Struktur erkundet und konkretisiert ist der Logical Level Alignment.

Wie man die logischen Ebenen für Modeling verwendet, darüber schreibe ich in einem der nächsten Artikel.

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